- Plutarch, nach (
gsv
)
Schwanzabschneiden
(2) Um Mitternacht erschien die Schlange am Eingang.
Groß wie ein Kübel war ihr Kopf, feurig leuchteten die beiden Augen - wie eine
Hängelampe. Gleich roch die Schlange die Reiskuchen und Honigbrote, fiel darüber
her und fraß sie auf. Das Mädchen hatte sich beizeiten neben der Höhle versteckt
und wartete, was kommen würde. Bald fing das Gift zu wirken an, und die Schlange
wälzte sich am Boden. Das Mädchen nahm ihr Schwert, um sie zu erstechen. Der
Stich drang ihr ins Auge, das mehr als einen Klafter heraussprang. Die Schlange
wurde wütend, und mit einem Satz war sie außerhalb der Höhle. Da hieb das Mädchen
von rückwärts den Schwanz der Schlange ab, und sie war tot. - Südchinesische
Märchen,
nach: Claudia Schmölders, Die wilde Frau. Köln 1983
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