chwammerlhirn
Wie hätte Demokrit auf
ein übles Subjekt reagiert, auf einen Narren, Idioten, auf ein Schwammerlhirn,
einen goldenen Esel, ein Scheusal in Menschengestalt, das viele anständige,
weise und gelehrte Männer um sich versammelt hat, die ihm als Wurmfortsatz seines
Reichtums untertänigst aufwarten, und zwar einzig aufgrund der Tatsache, daß
er vermögender ist als sie. Sie ehren jemanden mit göttlichen Titeln und bombastischen
Beinamen, beweihräuchern und belobhudeln einen Menschen, von dem sie wissen,
daß er ein Schwachkopf, ein Narr, ein raffgieriger Schuft, ein Tier ist, nur
weil er im Geld schwimmt. Was sagte unser Philosoph wohl zu einem Esel im Löwenpelz,
einem dreckigen und ekelhaften Kadaver, einem Gorgonenhaupt, aufgedunsen von
Schmarotzern, das sich glorreiche Titel anmaßte, zu einem Kindskopf und Langohr,
einer bemalten Gruft, einem ägyptischen Tempel? Was dächte er angesichts eines
verwelkten Gesichts, eines kranken, verunstalteten, zerfressenen Äußeren, eines
verwesten Körpers, eines vergifteten Geistes und einer genußsüchtigen Seele,
ausstaffiert mit Orientperlen, Juwelen, Diademen, umhüllt von Parfüm und anderen
kunstvollen Schöpfungen und so stolz auf seine Gewänder wie ein Kind auf seinen
neuen Rock? - (bur)
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