chwalbe, frühe Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, heißt es in einem Sprichwort. Und zwölf Schwalben? Und vierundzwanzig? Vierundzwanzig Schwalben taten sich zusammen und flogen in den ersten Februartagen in Afrika los. Sie landeten auf einem Acker in der Nähe von Perugia. Dort begannen sie zu zwitschern und um einen großen Apfelbaum zu kreisen, der noch nicht einmal Knospen getrieben hatte. Ringsherum auf den Feldern lagen überall noch Schneehäufchen. Die Schwalben klapperten vor Kälte mit den Zähnen, aber weil sie die Reise nun einmal gemacht hatten, spielten sie ihre Rolle weiter und fuhren fort, ihre Kreise zu ziehen und aus vollem Hals zu zwitschern, als wäre es schon Frühling.
Die kleinen Würmchen, die noch zwischen der faltigen Rinde des großen Apfelbaums schliefen, begannen aufzuwachen und ihre Köpfe herauszustrecken. Ist das aber ein kalter Frühling dieses Jahr, sagten sie. Aber es blieb ihnen kaum Zeit sich umzusehen, da kam schon eine Schwalbe und hatte den Happen in einem Biß gefressen.
Hunderte von kleinen Würmchen nahmen solch ein schlimmes Ende wegen der vierundzwanzig
Schwalben, die einen fälschen Frühling inszeniert hatten. Einige Larven legten
sogar ihre Flügel an und verwandelten, sich in Schmetterlinge, aber sie waren
sehr betroffen als sie merkten, daß es auf der Wiese keine einzige Primel gab,
ja nicht einmal ein Veilchen oder eine Narzisse. Und das soll ein Frühling sein,
sagten die Schmetterlinge schaudernd und versuchten, in ihre Löcher zurückzuschlupfen,
aber jetzt wo sie Flügel hatten, paßten sie nicht mehr hinein. -
(ma2)
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