chwälbin
Eine Schwälbin braucht einen Ehemann, der ihr bei der Aufzucht
ihrer Jungen hilft, unter Umständen kommt sie aber erst ins Brutgebiet, wenn
die besten Männer schon vergeben sind. Die beste Taktik für sie besteht nun
darin, sich für einen mittelmäßigen Ehemann oder einen Ehemann mit einem guten
Nistplatz zu entscheiden und eine Affäre mit seinem genetisch überlegenen Nachbarn
einzugehen. Vieles spricht für diese Theorie: Schwalbenweibchen wählen für ihren
Seitensprung stets Männchen, die dominanter,
älter und attraktiver sind (das heißt, längere Schwanzfedern haben) als ihre
Ehemänner. Sie haben keine »Affären« mit Junggesellen (die vermutlich bereits
von anderen Weibchen abgewiesen wurden), sondern stets mit den Ehemännern anderer
Weibchen, und sie stacheln potentielle Liebhaber gelegentlich zu Wettkämpfen
an und entscheiden sich dann für den Gewinner.-
Matt Ridley, Eros und Evolution. Die Naturgeschichte der Sexualität. München
1995
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