Schwäche, weibliche   Zu Zeiten des Alten Testaments mußte jemand, der einen Eid ablegte, dabei die Genitalien des Mannes, vor dem er den Schwur sprach, halten. Dieser Brauch scheint im ersten Jahrtausend unserer Zeitrechnung aus der Mode gekommen zu sein, aber wir lernen aus dem mittelalterlichen englischen Gesetz, daß die Aussage von Frauen „wegen ihrer Schwäche" nicht als Beweismittel anerkannt werden könne. Frauen durften keine Zeugenaussagen machen. Der tieferliegende Grund dieser Einstellung hat aber, wie die Sprache verrät, nichts mit weiblicher Schwäche zu tun. Das englische „testify" kommt wie das deutsche „Testat" und „testieren" und „Testament" vom lateinischen testis, „Zeuge", was von terstis stammt und „eine dritte Person" bezeichnet, die zugegen ist. Die Verkleinerungsform von testis ist testiculus, „kleiner Zeuge". Das Wort ist uns als „Testikel" bekannt. Sie sind die kleinen Zeugen für das, was man als nackte Wahrheit sehen muß.  - (zeit)
 

Weiblichkeit Schwäche

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