Schulklasse  Wie alle anderen Körperzellen besitzen Nervenzellen einen von Zellplasma umgebenen Kern, in dem die genetische Information niedergelegt ist. Vom Zellkörper ausgehend zieht sich jedoch ein langer Fortsatz, das Axon, durch weite Bereiche des umliegenden Gewebes. Solche Axone überbrücken beim Menschen Distanzen von wenigen Millimeterbruchteilen bis zu mehr als einem Meter. Bei Giraffen sind es gar viereinhalb Meter, über die eine einzelne Zelle ihr Signal transportiert - mit dem langen Hals kam die lange Leitung.

Die Konversation der Zellen ähnelt dem Geschwätz einer Schulklasse, bevor der Lehrer den Raum betritt. Von außen betrachtet wirkt das neuronale Geschehen wie ein wildes Durcheinander, und doch gibt es bei näherem Hinsehen feste Regeln. Wie bei den Schülern einer Klasse pflegen manche Zellen untereinander einen langanhaltenden intensiven Kontakt. Andere finden nur sporadisch Anschluß. Einzelne Gruppen haben im Laufe der Zeit eigene Kommunikationssysteme und -formen entwickelt. Das Geschehen ist in beständigem Wandel begriffen. Je nach Situation werden einzelne Individuen gezielt von der Kommunikation ausgeschlossen oder in das Gespräch einbezogen.

So einheitlich die Nervenzellen im Prinzip aufgebaut sind, ihr dichtes Beziehungsgeflecht ist zunächst schlicht undurchschaubar. Das Axonende der Neuronen weist oft unzählige Verzwei-vgungen auf. So kann eine einzelne Zelle mit vielen anderen Neuronen Kontakt aufnehmen. Doch das System ist nicht fest verdrahtet. Verbindungen werden hergestellt und aufgelöst, verstärkt oder abgeschwächt. Signale werden verteilt, verstärkt, verhindert, laufen vor und zurück. - (kopf)

Schule


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