Schoßhund  Am Ende der Straße sehe ich sie & den elegant gekleideten Fremden davongehen. Den Kottergeschmack runterschluckend, eile ich zum dritten Mal den Beiden hinterher —, und trotte schuldbewußt neben der Frau, fieberhaft nach l Wort suchend, das mir ihre Aufmerksamkeit wiedergeben würde. Vergebens. Auch stellen sich fortwährend Hindernisse in den Weg: mal stolpere ich über meine offenen Schnürsenkel, mal knicke ich mit dem Fuß in einem Schlagloch um, dann wieder zwingt mich neuerliche Übelkeit an eine Wand. In hastigen Sprüngen, schweißüberströmt, suche ich danach stets den Abstand zu ihr wieder aufzuholen. — Und spüre das dringende Verlangen, vor Dieser Frau mich noch weiter zu erniedrigen. ?Vielleicht, wenn nicht als-Mann, so könnte ich in Ihren Augen als Hund noch gültig sein. Denn Hunden geben Fraun oft mehr Zuwendung als 1 Mann, (1 zig die Handvoll Münzen in der Tasche ist schwerwiegende Erinnerung & Mahnung an Menschsein.) Auf-allen-4en dränge ich mich an ihre Waden, schnüffele & lecke die glatte Haut ihrer Schenkel hinauf, und mit den Vorderpfoten ihre Knie umklammernd, tauche ich in die Hülle ihres Kleides wie in eine Glocke aus weiblichem Geruch. Mein Mund, spitz wie eine Hundeschnauze, drängt hinan, meine Zunge sucht sich einzuwühlen zwischen die umhaarten seidig feuchten Lippen ihres Geschlechz. (Die Frau hält still, als warte sie —.) Als ich mich schließlich wieder zu menschlicher Gestalt erhebe & mit den Fingerspitzen ihre Schulter berühr — :!Da erst stößt Die Frau mit 1 unwilligen Laut mich von sich fort; & als müsse sie 1 aufdringliches Insekt von ihrer Jacke stäuben, schüttelt sie kurz die Schulter u die Erinnerung an meine Berührung ab. Als Hund geduldet, als Mann unmöglich.   - (jir)
 
 

Schoß  Hund Schoßtier

 

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