chöpferkraft,
menschliche In seinem Children of the Sun (1925) konstruiert
W. J. Perry die Entfaltung der Universalgeschichte wie folgt: In
Indien, Indonesien, Ozeanien und Nordamerika war die früheste Form der sozialen
Organisation die duale, ausgenommen die Sammler, die in Familiengruppen zusammengeschlossen
waren. Die Stammeszweiteilung wurde einem Komplex von spezifischen kulturellen
Elementen integriert, von denen die wichtigsten das totemistische Clan-System,
die Bewässerungstechnik, die Megalithen und die polierten steinernen Werkzeuge
waren. Nach Smith und Perry waren alle diese kulturellen Elemente ägyptischen
Ursprungs. Von der fünften Dynastie an hätten die Ägypter lange Reisen auf der
Suche nach Gold, Perlen, Kupfer, Gewürzen und anderem unternommen. Diese »Kinder
der Sonne« hätten überall, wohin sie gelangten, ihre Gesellschaftsordnung mit
sich gebracht und den Ureinwohnern ihre Zivilisation (Bewässerung, Megalithen
und dergleichen) auferlegt. Kurz, die Gleichförmigkeit der urältesten Welt,
charakterisiert durch die Wirtschaftsstufe der Sammler und der Jäger, zeige,
laut den Panägyptikern, die geringe Schöpferkraft der Primitiven. Zugleich verrate
die Quasi-Gleichheit der traditionsgebundenen Gesellschaften mit ihrer dualen
Struktur ihre unmittelbare Abhängigkeit von der ägyptischen Kultur, was wiederum
den ärmlichen Charakter der menschlichen Schöpferkraft überhaupt bezeuge. -
Mircea Eliade, Die Sehnsucht nach dem Urprung. Frankfurt am Main 1989 (zuerst
1969)
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