Schönheitskönigin  Verwalterin ihrer Schönheit mit hellem Verstand; die Schönheit wie Glaswaren »nicht stürzen«. Gegen 21 Uhr fuhr die mit absoluter Mehrheit gewählte Schönheitskönigin von Neu-Isenburg nach Frankfurt/Main. Nachdem sie einen viergleisigen Bahnübergang mit überhöhter Geschwindigkeit passiert hatte, stieß sie in der folgenden Kurve gegen ein einbiegendes Kraftfahrzeug, das durch den Aufprall viele Meter fortgeschleudert wurde. Die Tachometernadel des Unglücksfahrzeugs biieb auf Ziffer 90 eingeklemmt. Es konnte nicht viel gebremst worden sein. Die Schönheitskönigin stemmte sich mit Füßen und Händen ab. Der Aufprall ließ jedoch die Arme sogleich einknicken. Als sie erwachte, schrie sie, sagte sich aber: Hier jetzt keine Panik. Sie spürte heftige Schmerzen in der »Oberschenkelbeuge«. Sie placierte sich in eine seitliche Stellung, lag jetzt auf der harten Konsole, oder es war die Handbremse des Mercedes. Seitliche Lage deshalb, weil sie gelesen hatte, daß Bewußtlose erbrechen und daran ersticken.

Ein Passant (aus der Bahnstation waren nach dem Unfall zahlreiche Bahnreisende zur Unfallstelle gekommen) hatte den Kopf der Königin, weil er annahm, daß sie auf dem Zwischenteil des Wagens, der die Handbremse beherbergte, ungünstig lag, auf seinen Oberschenkel gezwängt. Er mußte sich dazu in den Unfallwagen hineindrängen. Die Haare der Verletzten schienen sich von der Kopfhaut zu lösen. Der Passant befand sich in einem Schock. (Den Kopf wieder wegstoßen, den Eindruck fassen, daß dieser Kopf zerschmettert ist, die fürchterliche Situation, einen Skalp auf seinem Schoß zu bewegen, er wußte nicht, was er tun sollte - ebensowenig erfaßte er die Beweggründe, die die Verletzte bewegt hatten, sich auf die Seite zu rollen). Sie sagte: Ich trage eine Perücke. Sie brauchen sich nicht zu fürchten. Ihre Stirn blutete. Die Königin wurde in einen Krankentransportwagen geladen. Im Unfallkrankenhaus Offenbach wagten die Nonnen zunächst nicht, sie anzurühren. Der Chefarzt wurde geweckt. Dieser sagte: Wir wollen alle Körperteile gleich in dieser Nacht röntgen. Sobald die Nonnen sahen, daß der Chefarzt gegen diese junge, stark geschminkte Frau, abgeplatzte künstliche Augenwimpern, die ihnen »auf fürchterliche Weise verführerisch« erschienen, nichts einzuwenden hatte, behandelten sie sie freundlich. Wagten auch, sie zu berühren. In der folgenden Zeit bestach die Schönheitskönigin die Bediensteten durch Sektfläsch-chen, Zeigen von Hilfsbedürftigkeit. Nachdem sie wieder ordentlich zusammengebaut war, schenkte sie den Nonnen eine Apfelsinenauspreßmaschine. An ihr Gesicht ließ diese Königin nie Sonne kommen, das war nicht genau zu dosieren, und hier konnte sie »Braun« auflegen. Dagegen kaufte sie sich ein Schlauchboot ausschließlich zu dem Zweck, in die Seemitte des Würmsees zu fahren, um sich dort mit abgedecktem Gesicht und Hals »bronzen« zu lassen. Dies wegen der »Spannkraft«, die die Sonne verleiht.

Wenn sie vergewaltigt würde, z. B. durch einen Geisteskranken, der ihre Einwilligung nicht sähe, so würde sie, nahm sie sich vor, und wollte sie auch Töchtern, wenn sie welche hatte, sagen - nicht schreien. Da schon so mancher, durch Schreien auf sein Tun aufmerksam gemacht, die Kehle der Schreienden zugedrückt hatte. Sie will überhaupt nie die Geschädigte sein. Eine gräßliche Folter sei: Ein Mann wird von 2 häßlichen Frauen 1 ½ Tage so lange befriedigt, bis sein Glied blutet. Aus dieser Aussage entnahm M., daß sie an der Unterseite ihres hellen Verstands irrational empfand. Während sie das sagte, pendelte ihr Fuß zwischen Gaspedal und Bremse. Beides brauchte sie nicht, um den steilen Berg hinabzufahren, da sie ihre Geschwindigkeit gut kalkuliert hatte und der Motor selber bremste. Sie trug Bastschuhe. - (klu)

Schönheit Königin

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