Schnupfen (2) 

 

  

- N. N.

Schnupfen (2) (2) Letzte Woche sind die ersten 200 g einer neuen Droge, deren Untersuchung ich aufnehmen möchte, eingegangen. Es handelt sich um die Samen einer Mimose (Piptadenia peregrina Benth.), die von den Indianern des Orinoco als stimulierendes Rauschmittel verwendet werden. Die Samen werden verrieben, vergoren und dann mit dem Mehl gebrannter Schneckenschalen vermischt. Dieses Pulver wird von den Indianern mit Hilfe eines hohlen, gabelförmigen Vogelknochens geschnupft, wie schon Alexander von Humboldt („Reise nach den Aequinoctial-Gegenden des Neuen Kontinents", 8. Buch, Kapitel 24) berichtet. Besonders der kriegerische Stamm der Otomacos braucht diese Droge, Niopo, Yupa, Nopo oder Cojoba genannt, auch heute noch in ausgedehntem Maße. In der Monographie von P. J. Gumilla, S. L, („El Orinoco Ilustrado", 1741) heißt es: „Die Otomacos schnupften das Pulver bevor sie in den Kampf mit den Caribes gingen, denn in den früheren Zeiten bestanden zwischen diesen Stämmen wilde Kriege . . . Diese Droge raubte ihnen komplett den Verstand, und sie greifen wütend zu den Waffen. Und wenn die Frauen nicht so geschickt wären, sie zurückzuhalten und festzubinden, so würden sie täglich grausame Verwüstungen anrichten. Es ist ein schreckliches Laster . . . Andere gutartige und zahmere Stämme, die auch die Yupa schnupfen, geraten nicht so in Wut, wie die Otomacos, die durch dieses Mittel vor dem Kampf sich durch Selbstverletzung ganz blutig machten und in wilder Raserei in den Kampf zogen."'  - Albert Hofmann, LSD - Mein Sorgenkind. Frankfurt am Main 1982 (zuerst 1979)
 
 

Nasenloch Schnupftabak

 

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