chneeschmelze Schwester
Saint-Pamphile führt sich wie eine Besessene auf. Wenn der Fluß aus seinem Bett
heraustreten will, wenn die auf den Berggipfeln angehäuften Schneemassen ihn
mit der Kraft ihres Schmelzens bedrängen, dann können ihn weder der Gedanke
an die verlorenen Ernten, an den Einsturz und die Verwüstung jener lachenden
Wohnstätten, in denen mit Marmelade beschmierte Kinder unschuldig im lauten
Lärm der Arbeit der Erwachsenen spielen, noch Mitleid oder Vernunft zurückhalten.
Es gibt nichts anderes, er muß heraustreten. Da schüttelt er lange das Haupt,
stützt sich einen Augenblick auf seine Ufer und streicht mit einer warmen Hand
über seine Stirn. Er läßt seinen Blick rundum über die Welt schweifen, er ermißt,
was er bedecken wird. Strahlendes Fleisch, von der Erde vergoldet. Sein Körper
reckt sich und formt sich nach dem Bild dessen, was er begehrt. Er brodelt.
Die Rinde des Wassers spaltet sich. Die ersten Pforten des Klosters sind aufgesprengt.
Der Fluß wirft seine unnützen Kleider ab, er hat sich des Gegenstandes bemächtigt,
der seiner Raserei am nächsten stand. Schwester Saint-Pamphile, ist Ihnen das
klar? Alfred, mein Freund, lassen Sie mich in Ruhe. Wie ein Donnerschlag bricht
eine große Wahrheit auf; es ist Schneeschmelze, meine Kinder, alle Mittel sind
gut, wenn es um die sofortige Befriedigung der Körper geht.
- (lib)
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