Schmiere stehen  Meine Schwester L. und ich stehen nachts auf einer Straße, Sie weist auf ein Haus, dort wohne eine Frau, die müsse sie ermorden. Sie dringt in das Haus, ich bleibe als Wache draußen, scheinbar in einem Buche lesend, das ich in der Hand halte, damit Vorübergehende nicht auf mich aufmerksam werden. Endlich höre ich Lärm, man holt mich, deutet auf eine offene Tür, durch die ich Unruhe und Tumult bemerke. Im selben Moment sehe ich L. durch eine Seitentür aus dem Hause eilen, in Mantel und Feder-barett. Wir dringen in das Haus, da sehe ich in den Armen einer Frau, die fast genau so aussieht wie sie selbst, die Sterbende, mit purpurrot umränderten Augen, erzählend, sie sei von zwanzig Stichen durchbohrt. — Jemand verfaßt eine Todesanzeige und ein anderer fragt: „Was aber soll mit den vielen Fischen geschehen, die nun ohne Herrin sind? Wollen wir sie zu uns nehmen?" Ich rufe entsetzt: „Um Gottes willen nicht; wir essen einen dieser Karpfen, und wenn er auf dem Tische steht, sieht uns plötzlich aus ihm das Auge der Gemordeten an!"  - Friedrich Huch, nach (je)

Gauner


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