chlangenhaut   Am Abend, als die Gäste sich zurückgezogen hatten, folgte die Braut ihrem Gatten in sein Zimmer, aber sie war entsetzt, mit einer Schlange allein zu sein, ohne Verwandte und ohne Freunde. Als der Gatte ihr Entsetzen sah, beruhigte er sie und sagte, er könne sich wieder in einen Menschen verwandeln, ganz nach Belieben, bei Tag oder bei Nacht, und fragte sie, was er tun solle. Seine Frau antwortete, es wäre ihr lieber, er würde nachtsüber ein Mensch, denn so hätte sie weniger Angst; am Tage fürchte sie sich nicht so sehr, ein Tier bei sich zu haben. Da legte die Schlange sofort ihre Haut ab, hing sie an einen Nagel neben dem Bett, und vor der Braut stand ein schöner Prinz, den eine böse Fee verzaubert hatte in der Hoffnung, daß er in der Schlangengestalt niemals eine Frau finden würde.

Am folgenden Morgen legte er seine Haut wieder an, und so war er immer in der Nacht ein Prinz und am Tage eine Schlange.   - Französische Märchen. Hg. Ré Soupault. Düsseldorf u. Köln 1967

 

Schlange

 

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