childkrötenbiß
Die Schildkröte grub sich
ein. Das Tapir kam aus dem Wasser, die Schildkröte stand
vor ihm: ›Ich habe dich gefunden. Du hast mich angeschnieft und getreten. Jetzt
wollen wir sehen, ob ich ein Mann bin.‹ Das Tapir drehte ihm den Rücken, die
Schildkröte biß ihn in den Hoden und ließ nicht los.
Das Tapir drehte sich, drehte sich, schrie Gnade. Die Schildkröte ließ nicht
los. Das Tapir sprang in den Fluß, der Fluß schäumte, um den Vater zu beschützen.
Die Schildkröte ließ nicht los. Das Tapir ging an den Strand und starb. Da ließ
die Schildkröte los. Sie rief die Ameise: ›Sagt den Spuren, ich habe ihren Herrn
getötet, weil das Tapir sich gegen mich unhöflich verhielt.‹ Zum Tapir sprach
es: ›Dein Sohn, der Fluß, soll dich betrauern. Ich habe dich getötet. Meine
Verwandten erwarten mich in der Mulde, ich werde sie rufen, wir werden dich
essen.‹ -
Alfred Döblin, Amazonas-Trilogie. Bd.1, Land ohne Tod. München 1991
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