Oertel 2,280 fehlt. - Kluge, Et. Wb. 1921, 393: Seit Kindleben 1781 als studentisch bezeugt; dazu bei Augustin 1759 Schiff (Nachtgeschirr) als studentisch. - DWb. IX,68 if. bringt Belege aus dem 18. und 19. Jh. im Sinn von navigare und bemerkt: seit den 30er jahren dieses jahrh., zuerst anscheinend in der studentensprache Mitteldeutschlands, dann allgemein, ganz gewöhnlich für sein wasser abschlagen, urinieren.
Untergangsgrund: Homonymie. Die durch Homonymie lächerlichen heraufbeschworenen Assoziationen haben vermutlich zum Wortuntergang geführt.
Dazu schreibt Emil Öhmann (Über Homonymie und Homonyme a.
a. O. 5. 114 f.): »Dieses verb wird noch von Goethe,
Schiller, J. Paul und H. v. Kleist gern gebraucht,
fängt dann aber allmählich an, deutlich gemieden zu werden.« - Nabil Osman, Kleines
Lexikon untergegangener Wörter (Beck'sche Reihe 487, 1999, zuerst 1971)
Schiffen (2)
Denn lieben ist nichts mehr - als eine schifferey
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Daniel Casper von Lohenstein
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