cheißleben Ich
bitte Sie, wenn Ladislav Klíma seinen sechsjährigen Bruder zitiert, der, als
er todkrank war, »Ich scheiß was auf dieses beschissene Scheißleben« sagte und
dann starb, wie sollte ich noch besser oder stärker oder schlechter drauf
scheißen? Für den Fall meines Ablebens verfüge ich folgendes: Erstens, wenn
es soweit ist, wird das Bestattungsinstitut angerufen, und nachdem die Verbindung
hergestellt ist und mein Testamentsvollstrecker sich vorgestellt hat, sagt er:
Chef, kommen Sie ein Aas abholen. Zweitens, das Aas wird in einen schäbigen
Pyjama gekleidet. Drittens, meine Füße werden in zerrissene Socken gesteckt,
weil man den ganzen Rest auf dem Trödelmarkt verkaufen kann. Viertens, über
meine Verwandlung in ein Aas wird weder in Form einer Todesanzeige noch einer
Zeitungsmeldung informiert. Fünftens, ich werde ohne Kremationsgeleit der Familie
oder der Öffentlichkeit eingeäschert. Sechstens, meine Überreste in Aschenform
werden ohne Anteilnahme der Nächsten an einem besonders abgelegenen Ort verstreut.
In aller Stille, am liebsten in der Nacht... Das sagte Herr Professor Trapl,
und wenigstens ist dies eine Tat in Worten, die einem Manne zur Zierde gereicht...
- (
hra2
)
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