cheinleib Mir
ist alles recht, jeder Kompromiss, wenn nur diese ewige Diskussion um den Scheinleib
aufhört. Dieser ganze Doketismus hängt mir so was von zum Hals raus, egal, wie
die auch argumentativ vorgehen, ob der Sohn jetzt nur in phantasmate in der
Welt war und auch nur quasi passum gelitten hat oder ob er ganz ungeboren und
unkörperlich und ohne Gestalt herumgelaufen ist, oder dass eben alles nur Schein
war, wie Marcion sagt, weil sich der feine Herr nicht vorstellen kann, dass
der Sohn inter urinas et faecas auf die Welt kommt, weil er sich nicht vorstellen
kann, dass der Sohn wirklich leidet und dass es wirklich um Blut, Schweiß und
Tränen und meinetwegen auch das andere geht, weil es ein dreckiges Geschäft
ist, Sohn zu sein, das kann ich sagen, weil man sich da nicht mit feinen Argumenten
auf die geistige Überwindung zurückziehen kann, wobei sich niemand die Finger
schmutzig macht, oder dieser andere Humbug, dass Simon von Cyrene nicht nur
das Kreuz des Sohnes, sondern auch gleich den kompletten Kreuzestod auf sich
genommen hat, während der Sohn unsichtbar wurde und als virtus incorporalis
in den Himmel aufgefahren ist. Da kann einem doch echt schlecht werden, wobei
dem Sohn ja nicht schlecht werden kann, wie Valentinus sagt. Auch so ein Fantast
und Narr in Gottes unerschöpflichem Weinberg, der wirklich der Meinung ist,
der Sohn könne essen und trinken, ohne auszuscheiden. Ja, natürlich, alles kein
Problem, man hält einfach sein Leben lang zurück, weil die Speisen natürlich
auch nicht verderben in einem, weil man selbst ja auch unverderb-bar ist, aber
wahrscheinlich ziemlich aufgebläht. Kein Wunder, dass man das gerade mal knappe
33 Jahre durchhält, und ich möchte nicht wissen, was da wirklich aus der Seite
kam, als Longinus hineinstach. - (raf)
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