chankmädchen   In den Osterferien des Jahres 1823 lernte Mörike in Ludwigsburg das Schankmädchen Maria Meyer kennen. Als rätselhafte Fremde war sie ohnmächtig auf der Straße von Stuttgart nach Ludwigsburg aufgefunden worden. Erst später erfuhr man, daß die aus Schaffhausen stammende „Somnambule" an epileptischen Anfällen litt und im Gefolge der pietistischen Schwärmerin Juliane von Krüdener weite Teile Europas bereist hatte. Ihre faszinierende Schönheit, ihre geheimnisvolle Vergangenheit, ihre erstaunliche Belesenheit, ja noch ihr zweifelhafter Ruf — alles das wirkte auf die leicht erregbare Phantasie des jungen Theologen ein. Aber die Begegnung mit der so andersartigen Landstreicherin, die später in Heidelberg unter ähnlichen Umständen aufgefunden und verhaftet wurde, dann aber erneut Helfer und Gönner fand, schließlich im Frühsommer 1824 und noch einmal im Jahre 1826 in der schwäbischen Universitätsstadt Tübingen auftauchte und vergeblich auf brieflichem Wege den Kontakt mit Mörike zu erneuern versuchte, verlief tragisch.  - B. von Wiese, Nachwort zu: Eduard Mörike, Sämtliche Werke Bd. I. München 1968
 
 

Mädchen

 

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