Samt »Schwarzer Samt!« Sie zog sich das Papiermesser mit genießerischer Langsamkeit durch die Hände und prüfte seine Schärfe, so als wären schwarzer Samt und Dolche in ihrer Vorstellung womöglich eins. »Männer können schwarzem Samt nämlich nicht widerstehen. Schwarzer Samt hat irgendetwas Königliches, Strenges, auftrumpfend Trauriges. Er bereinigt die Konturen des Körpers. Er macht einen absolut unanfechtbar. Er panzert einen. Er ist Sieg und Kapitulation, Ablehnung und Zustimmung zugleich. Wenn —«, sie legte das Papiermesser nieder und begann, ihre Handschuhe zuzuknöpfen, »wenn man ihn tragen kann - und vor allem, wenn man ihn nicht nur tragen, sondern ihn enganliegend tragen kann - dann gibt es nichts so Wunderschönes wie den geformten Körper, und nichts formt ihn so sehr wie Samt.«  - Mary Garden, nach: Djuna Barnes, Portraits. Berlin 1986
 
 

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