Samowar  Potocki  ist neurasthenisch, häufigen nervösen Depressionen ausgesetzt, außerdem von höchst schmerzhaften Neuralgien heimgesucht. In solchen Anfällen von Melancholie feilt er an der Silberkugel, die aus dem Deckel seines Samowars herausragt. Am 20. November 1815 hat sie die gewünschte Dimension, er schiebt sie in den Lauf seiner Pistole und schießt sie sich in den Kopf. Sein Gehirn spritzt an die Wände seines Zimmers. - Roger Caillois, Nachwort zu: Jan Graf Potocki, Die Handschrift von Saragossa. Frankfurt am Main 1963

Samowar (2) Sicherheit, Festigkeit - in unserer Clique machen wir uns darüber lustig. Ist für uns Tabak, diese Seite ihres Beins. Wir tun es in unseren Samowar und machen damit Tee. Wie ihr seht, läßt sich aus dem Zeug allerhand machen. Ihr denkt, ihr bekämpft die Reichen, in Wahrheit schaut auch ihr zur Obrigkeit auf, von Religion ganz zu schweigen. Nein, ich sage nicht, daß das nichts heißt. Natürlich stimmt alles mit unseren Launen hübsch überein. Aber lieber beschriebe ich euch, was ich gestern nacht in der Küche sah - klammere das Mädchen für einen Augenblick aus: dort über dem Spülstein hält 1) dieser Kochtopf alles, 2) dieser Seiher das meiste, läßt 3) dieses Drahtsieb alles durch und hält 4) dieser Trichter nichts. Ihr wißt die Progression zu schätzen. Warum müßt ihr dann pausenlos lachen? Hört auf, Phrasen zu dreschen - das heißt, nein, natürlich nicht - aber ihr werdet mich verstehen oder, wenn nicht - nun - kommt zum Frühstück so gegen Abend am vierten Januar des Jahres, das euch paßt; seid immer pünktlich wenn es um Essen geht. - (kore)
 
 

Tee

 

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