uhe, königliche  Aretha Franklin strahlte eine unerschütterliche innere Ruhe und massive Selbstsicherheit aus. Sie verfügte über unendliche Möglichkeiten der Phrasierung und faszinierte durch eine geradezu lähmende Wildheit. Selbst über mittelmäßige Songs machte sie sich mit einer solchen Intensität her, daß sie zerbrachen und zu nichts wurden, um dann ganz neu zu entstehen. Ließ man sie irgendwelchen Schund singen, riß sie ihn in Stücke und trieb die Streicher, die Bläser und die Engelschöre auseinander wie ein rächender Donnerschlag. Und wo ihre Rivalinnen in Panik gerieten und in würgender Hysterie jede Nummer auf einen Höhepunkt hinzutrimmen suchten, da rollte sie mit der Unbeirrbarkeit einer Dampfwalze vom ersten Chorus bis zum letzten, von dem mit monumentaler, königlicher Ruhe vorgetragenen Anfang bis zur dröhnenden, fauchenden, keuchenden Ekstase des apokalyptischen Schlusses, der sie zu einer unwiderstehlichen Naturkraft werden ließ, die Mauern niederreißt, Wolkenkratzer einstürzen läßt, Städte zermalmt — das zu neuem Leben und zu neuem Geschlecht erwachte Monster X. Und doch schwitzte sie nicht, wenn der letzte Ton gesungen war— sie transpirierte ganz leicht und lächelte höflich.   - (awop)
 
 

Ruhe

 

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