iesennahrung
Was essen also die Riesen durchschnittlich? Sie essen viel, aber was? Löwen,
Bären, Drachen, sagen wir, das ist die leichteste Beute, als wäre es für sie
das Geflügel. Da sie aber häufig durch Persien und Syrien reisen und da viele
von ihnen aus Libyen stammen oder libysche Eingeborene sind, mussten sie sich,
wie wir gesehen haben, von klein auf daran gewöhnen, die seltsamen Tiere Libyens
zu essen, die bei uns fast unbekannt sind, aber die sie, glaube ich, mehr als
alles andere schätzen. Obwohl der Katoblepas einen mit einem Blick einäschert
und die Luft mit seinem Atem austrocknet, sind die Riesen munter, wenn sie einen
fangen und ihn essen; sie essen auch die Amphisbene, eine hochgeschätzte Schlange
mit zwei Köpfen, einem vorne und einem hinten. Sehr gut schmecken ihnen die
Manukoren, die einen Schlangenleib, ein Menschengesicht und drei Reihen von
Zähnen haben, und auch der gehörnte und geflügelte Pegasus. Sie essen das Nashorn
samt dem Hom auf der Nase, den Kalliraphen mit dem gefleckten Rücken, die Krokute,
zur Hälfte Hund und zur Hälfte Wolf, das Krokodil, den Eale (ein Gemisch aus
einem Elefanten, einem Pferd und einem Wildschwein), das Nilpferd, das sie am
Wiehern erkennen; den Tragelaphen, den Toos, den Likaon, die Kephi, eine Affenart,
die die Hände hinten hat und die Beine vom, Pompejus Magnus hatte sie nach Rom
gebracht, aber nicht zum Essen, sondern für ein Schauspiel in der Arena. Aber
vor allem ist Libyen voller Schlangen, die die Lieblings-speise der Riesen sind;
die Tarandus, die, in heißem Öl gebacken, die Farbe wechselt, die kleine, aber
giftige Salpiga, die Spectaficus, die Arunducus, die Chelidren, die Dipsa, eine
Wüstenotter, die Emorroo und die Cafezacus und noch mehrere Dutzend andere,
bei uns unbekannte, die aber Albertus Magnus in seinem Buch über die Tiere (De
animalibus) erwähnt und die auch dem Teufel Astarotte bekannt sind. - Ermanno Cavazzoni, Das kleine Buch der Riesen. Berlin
2010
|
||
|
|
|