iesenhäuptling
Die Riesen, wütend über ihre Niederlage, greifen von Neuem an. Noch einmal dringen
sie in den Wald der Zwerge. Diese widerstehen nach Kräften. Sie sind tapfer,
aber sie sind nicht stark. Die Riesen sind tapfer, und sie sind stark. Evungnzok
führt sie, und seiner Waffe kann niemand widerstehen. Sein Bruder Eyangnzok
steht ihm zur Seite, und niemand kann ihm gleichen. Als Waffe trägt er ein ungeheures
Netz, in dessen Maschen er einen ganzen Wald fassen
kann. Er verbirgt es in seinem Bauch, wenn er kämpft, schleudert er es bis zu
den Wolken, einen furchtbaren Vogel. Sein durchdringendes Auge sieht alles,
und wenn er den Feind entdeckt hat, springt er auf, wirft und schleudert sein
Netz, und in den Maschen hangen die Feinde. Dann, wenn alle gefangen und in
die Maschen verstrickt sind, ohne Kraft, sich zu verteidigen, speit er den Hamm,
der in seinen Eingeweiden verborgen liegt, aus und zermalmt einem nach dem anderen
das Haupt. Wenn man ihn angreift, so dreht er seinen Feinden den Rücken zu;
sein Rücken ist unverwundbar. Auf seiner Haut, hart wie das Eisen, zersplittern
Pfeile und Lanzenspitzen. Wenn alle Pfeile und Geschosse der Feinde verflogen,
dreht er sich um, das Spiel ist an ihm, und keiner entgeht ihm. - Afrikanische Märchen
und Legenden. Hg. Carl Einstein. Berlin 1980 (zuerst 1925)
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