ichtungslosigkeit   Ein Asselchen war es, das den Fußboden überquerte; doch konnte man etwas Irreguläres oder Singuläres in seinem Verhalten erkennen. Meistens trippeln sie ja, mit ihren zahlreichen Beinchen, ihrer eigenen Wege, um sich bei erster Gelegenheit flugs an die Kante einer Wand zu begeben, und zeigen dabei stets große Zielstrebigkeit: dieses hier aber schien gar nicht zu wissen, welche Richtung es einschlagen sollte; alle paar Augenblicke bremste es, prüfte die Luft mit seinen kurzen Fühlerchen, um dann seinen offensichtlich kapriziösen Weg fortzusetzen: bisweilen ging es sogar auf seiner eigenen Spur zurück. Anders ausgedrückt, an dem Asselchen war etwas Brüderliches: das heißt, das Insekt und der Mensch, der es beobachtete, waren in gleicher Weise verwirrt, in gleicher Weise unfähig, sich einen Weg auf der Welt zu bahnen . . . mit diesen pompösen Worten jedenfalls bedachte es der Mensch (als braver Mensch, als braver selbstquälerischer Mensch). Und demzufolge ergriff ihn eine große Neugierde herauszufinden, wohin das Tierchen mit seinem unbeständigen Gang eigentlich wollte: vielleicht könnte ihm gar selber davon, indirekt, eine gute Eingebung kommen. - (land2)
 
 

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Verwandte Begriffe
Zielstrebigkeit
Synonyme