ichtigkeit Das oberste Gebot der parsischen Religion lautet nicht wie in der
christlichen und jüdischen Glaubenslehre: »Liebe deinen Nächsten wie dich selbst«,
sondern einfach: »Denke gut, rede gut, handle gut«, was ja vielleicht insofern
noch richtiger ist, als die Liebe des Menschen zu sich selbst in ihrer Betätigung
keineswegs immer gut, oft eher das Gegenteil ist. - Magnus Hirschfeld, Weltreise eines Sexualforschers
im Jahre 1931/32. Frankfurt 2006 (zuerst 1933), Weltreise eines Sexualforschers
im Jahre 1931/32. Frankfurt 2006 (zuerst 1933)
Richtigkeit
(2) Wenn man die richtigen Schuhe hat, so vergißt man
seine Füße; wenn man den richtigen Gürtel hat, vergißt man die Hüften. Wenn
man in seiner Erkenntnis alles Für und Wider vergißt, dann hat man das richtige
Herz; wenn man in seinem Innern nicht mehr schwankt und sich nicht nach andern
richtet, dann hat man die Fähigkeit, richtig mit den Dingen umzugehen. Wenn
man erst einmal so weit ist, dass man das Richtige trifft und niemals das Richtige
verfehlt, dann hat man das richtige Vergessen dessen,
was richtig ist. -
Dschuang
Dsï
Richtigkeit (3) Meine zehn Monster praktizierten, würde ich das erlauben, eine Sexualität vor Ihren Augen, die als solche als eine zwischen den verschiedenen Geschlechtern definiert ist. In meiner Monstershow können Sie also heute andeutungsweise eine Klassifizierung erleben, die sich auch noch und immer schon gewaschen hat. Oh, wie ist die Natur doch erfindungsreich auf all ihren Abwegen, besonders auf ihrem kühnsten, kein Zweifel, nämlich der Normalität. Das Richtige findet hier statt. Das Richtige feiert sich hier in seiner Dosierung, und zwar der einzig richtigen, die einen Mann einen Mann und sein Objekt Frau eine Frau und zwar ganz und gar eine solche sein läßt. Sie irren gewaltig, wenn Sie hoffen, daß sich vielleicht in der Zukunft im Objekt geirrt werden könnte. Das geschieht so sicher nie, wie es entsetzlich ist. Und fürchterlich schmerzt es mich, Ihnen zehn Karikaturen vorgeführt zu haben, die das hier oben ganz sind, was mit Ihnen nur jeweils partiell unter mir atmet, lebt, zugeschaut, soweit möglich, und hoffentlich zugehört hat.
Ich klatschte. Und mich an Poppes wendend, sagte ich: Das warst du? Ich meine: deine Inszenierung war das.
Natürlich, gab Poppes zu. Wenn die Normalität
das Monströse ist, wie mein Montaigne demonstrierte,
dann ist das Monströse ... Er wußte oder er wollte nicht weiter. So lala, lachte
er. Stimmt schon. - Paul Wühr, Das falsche Buch. Frankfurt am Main
1985
Richtigkeit (4)
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