Rettungsboje  In weniger als drei Minuten waren die drei Boote weggefiert. In dem einen fehlten mehrere Männer, und so sprang ich mit anderen hinein, um die Lücken zu füllen.

„Also, Männer, ausholen! Und jeder schaut seinen Riemen entlang, und scharf ausgucken!" rief unser Bootsoffizier. Eine Zeitlang glitten wir in tiefem Schweigen die hohen kochenden Wogen des Meeres auf und nieder, sahen aber nichts.

„Na, das nutzt nichts mehr!" rief der Offizier. „Der ist weg, wer es auch ist. Pullt los, Männer, pullt los! Sie werden uns bald zurückrufen."

„Laßt ihn versaufen!" schrie der Schlagmann. „Der hat mir die Freiwache verdorben."

„Wer zum Teufel ist es denn?" rief ein anderer.

„Einer, der keinen Sarg braucht!" erwiderte ein dritter.

„Nein, nein, Jungs, für den wird nicht ausgesungen: 'Alle Mann antreten zur Bestattung'!" rief ein vierter.

„Ruhe!" sagte der Offizier, „und schaut euren Riemen entlang." Aber die sechzehn Riemengasten redeten weiter, und nachdem wir etwa zwei oder drei Stunden lang umhergerudert waren, machten wir das Rückrufsignal irn Topp der Fockbramstenge aus und kehrten an Bord zurück, ohne sogar von den Rettungsbojen eine Spur gesehen zu haben.

Die Boote wurden aufgehißt, die Rahen vollgebraßt, und stampfend segelten wir weiter - einen Mann weniger.  - (weiss)

 

Rettung Schiffsreise

 

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