Restfrau    Der Sack war nachts auf Fais herabgefallen. Fais und die See erbebte. Und als am nächsten Morgen die Bewohner von Fais den Sack öffneten, da kam eine bildschöne Frau heraus, nach ihr eine zweite, eine dritte und so immer mehr, bis schließlich jeder Mann auf Fais eine Frau bekommen hatte. Dann war der Sack leer, und man warf ihn achtlos an den Strand.

Nun wohnte damals in der Mitte der Insel ein Mann, namens Apischur. Der kam bei der Verteilung zu spät, und die Leute konnten ihm nur noch die Geschichte von dem Sack erzählen, und wie sie ihn leergemacht hatten. Aber Apischur sagte: »Ich will mir den Sack einmal selber besehen.« Wie man es beim Aufholen des Bootes zu tun pflegt, legte er eine Reihe Palmblattrippen an den Strand und zog darauf den Sack hinauf. Mittlerweile war der Sack arg schmutzig geworden, denn die Frauen hatten ihn benutzt, um ihre Geschäfte darin zu verrichten. Trotz des üblen Geruches und Kotes besah sich Apischur den Sack von innen und fand im hintersten Winkel noch eine Frau, die man bei der Verteilung vergessen hatte. Er holte sie hervor und nannte sie Ilusumar, denn er hatte sie zwischen dem Schmutz gefunden. Und so dreckig wie sie war, nahm er doch daran keinen Anstoß; er konnte trotzdem sehen, wie schön sie war. Er wusch sie gehörig ab und nahm sie mit in sein Haus.  - Südsee-Maärchen. Hg. Paul Hambruch. Köln u. Düsseldorf 1979 (Diederichs, Märchen der Weltliteratur)

Frau Reste

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