eisen  MARCO POLO  Dieser vorzügliche Mann steht allerdings obenan. Seine Reise fällt in die zweite Hälfte des dreizehnten Jahrhunderts; er gelangt bis in den fernsten Osten, führt uns in die fremdartigsten Verhältnisse, worüber wir, da sie beinahe fabelhaft aussehen, in Verwunderung, in Erstaunen geraten. Gelangen wir aber auch nicht sogleich über das Einzelne zur Deutlichkeit, so ist doch der gedrängte Vortrag dieses weitausgreifenden Wanderers höchst geschickt, das Gefühl des Unendlichen, Ungeheuren in uns aufzuregen. Wir befinden uns an dem Hof des Kublai Khan, der als Nachfolger von Dschengis grenzenlose Landstrecken beherrschte. Denn was soll man von einem Reiche und dessen Ausdehnung halten, wo es unter andern heißt: "Persien ist eine große Provinz, die aus neun Königreichen besteht"; und nach einem solchen Maßstab wird alles übrige gemessen. So die Residenz, im Norden von China, unübersehbar; das Schloß des Khans, eine Stadt in der Stadt; daselbst aufgehäufte Schätze und Waffen; Beamte, Soldaten und Hofleute unzählbar; zu wiederholten Festmahlen jeder mit seiner Gattin berufen. Ebenso ein Landaufenthalt. Einrichtung zu allem Vergnügen, besonders ein Heer von Jägern und eine Jagdlust in der größten Ausbreitung. Gezähmte Leoparden, abgerichtete Falken, die tätigsten Gehülfen der Jagenden, zahllose Beute gehäuft. Dabei das ganze Jahr Geschenke ausgespendet und empfangen. Gold und Silber; Juwelen, Perlen, alle Arten von Kostbarkeiten im Besitz des Fürsten und seiner Begünstigten; indessen sich die übrigen Millionen von Untertanen wechselseitig mit einer Scheinmünze abzufinden haben.

Begeben wir uns aus der Hauptstadt auf die Reise, so wissen wir vor lauter Vorstädten nicht, wo die Stadt aufhört. Wir finden sofort Wohnung an Wohnungen, Dorf an Dörfern und den herrlichen Fluß hinab eine Reihe von Lustorten. Alles nach Tagereisen gerechnet und nicht wenigen.

Nun zieht, vom Kaiser beauftragt, der Reisende nach andern Gegenden; er führt uns durch unübersehbare Wüsten, dann zu herdenreichen Gauen, Bergreihen hinan, zu Menschen von wunderbaren Gestalten und Sitten und läßt uns zuletzt über Eis und Schnee nach der ewigen Nacht des Poles hinschauen. Dann auf einmal trägt er uns wie auf einem Zaubermantel über die Halbinsel Indiens hinab. Wir sehen Ceylon unter uns liegen, Madagaskar, Java; unser Blick irrt auf wunderlich benamste Inseln, und doch läßt er uns überall von Menschengestalten und Sitten, von Landschaft, Bäumen, Pflanzen und Tieren so manche Besonderheit erkennen, die für die Wahrheit seiner Anschauung bürgt, wenngleich vieles märchenhaft erscheinen möchte.  - Goethe, Noten und Abhandlungen zu besserem Verständnis des West-Östlichen Divans

Reisen (2) Das Opium gibt Macht, das fühlt selbst der Tiger und weicht dem Opiumraucher aus.

Ich will dir erzählen, wie ich es in den Nächten trieb. Wenn ich in meinen Pavillon kam, war schon der Tee und das kleine Geschirr bereit, das zum Rauchen gehört. Dann habe ich mich umgezogen und die erste Pfeife eingeatmet wie einer, der lange geschmachtet hat. Man kann viel eher das Brot entbehren als das Opium. Bald sind mir wunderliche Gedanken zugeströmt. Du fängst dann an zu denken wie ein Mühlrad, das sich von selbst zu drehen beginnt, oder wie ein Schiff, das Wind in die Segel bekommt.

Dazwischen habe ich sinniert wie jemand, dem viele Gänge aufgetragen werden, der aber auch noch eigene Gerichte bestellt. Dann habe ich mir Geschichten erdacht, schönere und wirklichere als in den Büchern stehen. In ganz Marseille gibt es nicht genug Papier für einen, der das aufschreiben will. Du darfst dir nicht denken, daß ich so einfach geträumt habe wie Kinder, die träumen, daß sie König sind. Wenn ich mir ein Königreich erdachte, dann durfte nichts Ähnliches sein in irgendeinem Land der Welt. Ich habe zuerst eine besondere Sprache ersonnen und die Regeln, nach denen man die Wörter stellt. Dann habe ich die Maße und Gewichte, die Kleider und Uniformen, die Gesetze und Kirchen, die Häuser und Städte, die Menschen und Einrichtungen bestimmt, und alles besser und tüchtiger, als man es sonstwo trifft. Dann habe ich Versammlungen abgehalten und Feste gefeiert, mit Spielen und Umzügen.

Dann wieder habe ich das alles auseinander genommen und einfach über Worte nachgedacht, über Worte wie Macht, Reichtum und Glück. Sogleich sind wie dienstbare Geister Bilder über Bilder gekommen und haben sich wie Fäden zu bunten Teppichen verwebt. So bin ich mächtiger und reicher gewesen, als du begreifen kannst. Wenn du hier eine Million in der Tasche hast, dann nützt es dir nicht viel. Du gibst dein Geld für Dummheiten aus, und, einmal ausgegeben, ist es für immer dahin. Mir aber ist es stets von neuem zugeflossen — ich habe den Geist des Geldes besessen, wie man den Teufel in der Flasche trägt. Ich habe echtere Münze gehabt, das Gold des Goldes, und so mit allen Dingen der Welt. Über den Genüssen ist etwas, wie Rahm über der Milch, aber unsichtbar. Diesen Rahm habe ich heruntergeschöpft und zehre noch heute davon.

Zuletzt, gegen Morgen, wenn draußen schon die Pfauen schrien, habe ich nicht mehr gedacht. Dann sind Figuren gekommen, Dreiecke, Vierecke und Ringe, mancherlei Muster wie auf Muscheln und Schachbrettern, auch Farben, wie du sie in den Kelchen der Blüten erblickst. Das sind die Figuren gewesen, nach denen die Welt errichtet ist; ich habe sie selber gesehen. .Es sind nur wenige, es ist vielleicht nur eine einzige. Du mußt sie dir vorstellen wie einen Ziegelstein. Er kommt aus einer Form, doch kannst du Häuser und Städte damit bauen. Dasselbe ist mit der Zeit, sie ist geformtes Stückwerk der Ewigkeit. Die Ewigkeit ist kurz, sie ist nichts anderes als der angehaltene Atemzug. Ich bin oft genug drin gewesen, wenn mir die Lunge gelähmt war; es ist, als ob du in eine Seitenkapelle gehst. Das ist der Punkt, an dem die Wege zu Ende sind.

Ich rauche nun seit langem kein Opium mehr. Das war nur wie ein Schiff, mit dem man in fremde Länder fährt. Ich habe jetzt in Lyon wie ein kleiner Bürger gelebt, tagsüber als Maurer gearbeitet, abends meinen Liter getrunken und Wirtschaft mit einem braven Mädchen geführt, das mir die Sachen in Ordnung hielt. Jetzt will ich wieder nach unten, ich habe mich zu sehr an die Sonne gewöhnt. - Charles Benoit, in: Ernst Jünger, Afrikanische Spiele. München 1987 (dtv 10688, zuerst 1936)

Reisen (3) Nun waren wir vier Tage unterwegs und sahen das Land alle Nächte hindurch voller Flammen; in ihrer Mitte war ein sehr hohes Feuer, das über die anderen Flammen weit emporragte und das bis an die Sterne zu reichen schien. Am Tage sahen wir, daß es ein sehr hoher Berg war. Wir nannten ihn den Götterwagen, Als wir von hier drei Tage lang an Feuerströmen entlanggesegelt waren, kamen wir an einen ›das Südhorn‹ genannten Meerbusen.

In der Tiefe dieser Bucht lag eine Insel. Auf ihr befand sich ein See, und in diesem wiederum eine Insel, die von zahlreichen Wilden bevölkert war. Die meisten von ihnen waren Weiber mit rauhen, haarigen Leibern. Unsere Dolmetscher nannten sie Gorillas. Wir verfolgten sie. Die Männer konnten wir nicht fangen, sie retteten sich durch die Flucht. Sie konnten über Felsen wegspringen und wehrten uns mit Steinen ab. Drei von ihren Weibern, die durchaus nicht folgen wollten, setzten sich gegen unsere Leute, als wir sie gefangennahmen, mit Beißen und Kratzen so zur Wehr, daß wir sie töteten. Wir zogen ihnen die Haut ab und brachten die Felle mit nach Karthago. Da wir keine Lebensmittel hatten, setzten wir unsere Fahrt nicht weiter fort. - Hanno der Karthager, nach (meer)

Reisen (4) Heliogabal ist nach einer seltsamen Fahrt des Geschlechtes, einer mächtigen Entfesselung von Festen im ganzen Balkan wohl im Frühling des Jahres 218 in Rom eingetroffen. Bald jagt er blitzschnell dahin in seinem ganz mit Planen bespannten Wagen, in seinem Gefolge, in einer Art riesigem Käfig, der für einen Wal oder ein Mammut bestimmt scheint, den zehn Tonnen schweren Phallus. Bald hält er wieder an, breitet seine Reichtümer aus, stellt vor blöden, eingeschüchterten Völkern alles zur Schau, was er an Prunk, Spenden und seltsamen Paraden aufbringen kann. Von dreihundert wütenden Stieren gezogen, die von heulenden, doch gefesselten Hyänenrudeln gehetzt werden, durchquert der Phallus auf einem gewaltigen, niedrigen Wagen mit Rädern so breit wie Elefantenschenkel und mit der Geschwindigkeit eines trabenden Zebras die europäische Türkei, Makedonien, Griechenland, den Balkan und das heutige Österreich.

Dann und wann gibt's Musik. Man hält an. Die Planen werden zurückgeschlagen. Der Phallus wird mit Seilen auf seinen Sockel gehißt, seine Spitze ragt empor. Und die Päderastenbande samt Schauspielern, Tänzerinnen und entmannten, zu Mumien verwandelten Gallen läßt sich blicken.

Denn es gibt einen Ritus der Toten, der Geschlechtsschau, der aus männlichen Gliedern bestehenden Gegenstände, die am oberen Ende prall, geloht und geschwärzt sind wie im Feuer gehärtete Stöcke. Über Stöcke gestülpt wie Kerzen über Nägel, wie zahllose Waffenspitzen, wie Glöckchen, die an goldenen Gewölbebogen aufgehängt sind, wie Nägel in einem Schild auf riesige Tafeln gepinnt — so drehen sich zwischen den tanzenden Gallen die Glieder im Feuer, werden von Männern auf Stelzen hin und her geschwenkt, daß sie wie lebendige Wesen tanzen.

Und immer auf dem Höhepunkt, in der Raserei, im Augenblick, wo die Stimmen heiser werden, wie beim Akt in einen weibischen Alt umschlagen, erscheint Heliogabal mit einer Art Eisenspinne auf dem Schamhügel, die ihm mit den Beinen die Haut zerkratzt, so daß bei jeder zu heftigen Bewegung seiner safrangepuderten Schenkel sein Blut herausschießt, erscheint Heliogabal mit vergoldetem, mit Gold überzogenem, unbeweglichem, steifem, unbrauchbarem, ungefährlichem Glied, erscheint mit der Sonnentiara und seinem von Steinen übersäten, von Lichtern verzehrten Mantel.

Sein Eintreten ist wie ein Tanz, ein bewundernswürdig ausgeführter Tanzschritt, obwohl Heliogabal nichts von einem Tänzer hat. Stille, und dann schießen die Flammen hoch, die Orgie, eine spröde Orgie, geht weiter. Heliogabal schart die Schreie um sich, weist der ausgeglühten Zeugungsglut, der Todesglut, dem fruchtlosen Ritus den Weg.

Diese Instrumente, Edelsteine, Schuhe, Kleider und Stoffe, diese rasenden Litaneien der Saiten- und Schlagmusik, der Schellenbäume, Zimbeln, ägyptischen Trommeln, griechischen Lyren, Sistren und Flöten usw., diese Flöten-, Harfen-, Asor- und Nebelorchester, aber auch die Banner, Tiere, Tierfelle, Vogelfedern, von denen die zeitgenössischen Geschichtsschreiber berichten, dieser ganze ungeheure Aufwand, der am Rande von fünfzigtausend berittenen Soldaten bewacht wird, die des Glaubens sind, sie führten die Sonne mit sich herum, dieser religiöse Aufwand hat einen Sinn. Einen machtvollen rituellen Sinn wie alle Handlungen des Kaisers Heliogabal, der Geschichtsschreibung zum Trotz.

Heliogabal zieht am Morgen eines Märztages im Jahre 218 bei Tagesanbruch in Rom ein, zu einem Zeitpunkt, der etwa mit den Iden des März zusammenfällt. Und er zieht rückwärts ein. Vor ihm der von dreihundert Mädchen mit entblößten Brüsten gezogene Phallus, sie gehen vor den dreihundert Stieren her, die jetzt, da man ihnen ein paar Stunden vor Tagesanbruch ein wohldosiertes Schlafmittel verabreicht hat, betäubt und friedlich sind.

Er zieht ein in bunt schillernden Federn, die wie Fahnen im Wind flattern. Hinter ihm, gespenstisch verschwommen, die goldene Stadt. Vor ihm die parfümierte Frauenherde, die dösenden Stiere, der Phallus auf seinem goldgepanzerten, unter dem riesigen Sonnenschirm aufblitzenden Wagen. Und an den Rändern die beiden Reihen der Schellenbaumschläger, Flötenspieler, Querpfeifer, Lautenträger, syrischen Zimbelschläger. Und noch weiter hinten die Sänften der Mütter Moesa, Soemia und der Christin Mammoea, die döst und von nichts Notiz nimmt. - Antonin Artaud, Heliogabal oder Der Anarchist auf dem Thron. München, Frankfurt am Main 1980 (zuerst 1967)

Reisen (5) Die Sieben jungen Katzen begaben sich mit allen Anzeichen des Ergötzens und der Raubgier auf die Reise. Als sie aber einen mittelgroßen Berg erklommen hatten, gewahrten sie ganz in der Feme ein Klangel-Wangel (oder, wie es eigentlich heißen muß, einen Klangel-Wangel), und indem sie alle Warnungen ihrer Eltern in den Wind schlugen, rannten sie schnurstracks auf ihn zu.

(Nun ist aber der Klangel-Wangel ein äußerst gefährliches und trügerisches Tier, das einem durchaus nicht alle Tage über den Weg läuft. Er ist auf dem Wasser ebenso wie auf dem Lande zuhaus und gebraucht, auf dem nassen Element, seinen langen Schwanz als Segel. Seine Fortbewegung ist außerordentlich geschwind, doch seine Lebensweise ist häuslich und überflüssig, und sein Betragen im allgemeinen glupschäugig und gedankenschwer. An warmen Sommerabenden kann man zuweilen in der Umgebung des Pippel-Poppel-Sees ganze Scharen von Klangel-Wangeln beobachten, wie sie auf dem Kopfstehen und dabei ihre Volkslieder summen. Sie leben durchaus von pflanzlicher Nahrung, außer wenn sie gerade Kalb- oder Hammel- oder Schweine- oder Rindfleisch fressen, oder Fisch oder Salpeter.)

Kaum hatte der Klangel-Wangel die Sieben jungen Katzen näherrücken sehen, da nahm er reißaus; und da er, ohne einzuhalten, vier Monate lang weiterrannte, und da die Katzen, obwohl sie ebenfalls immer weiterrannten, ihn nie einfangen konnten, starben sie alle miteinander nach und nach an Erschöpfung und Müdigkeit, und davon haben sie sich nie wieder erholt. Und das war das Ende der Sieben jungen Katzen. - (lear)

Reisen (6) Wir reisten in einem anbrüchigen Auto, das Rademacher besorgt hatte, und in einer Gesellschaft, wie sie die Unruhe eines aufgestocherten Ameisenhaufens zusammenführt. Fehrmann, ein Bankier, wird dringend von verschiedenen Besatzungsmächten gesucht. Es scheint, daß er insbesondere den Engländern vor dem Kriege in exotischen Ländern große Waffengeschäfte vereitelt hat. Auch die Franzosen haben Interesse für ihn. Er bereitet mit Hilfe von falschen Pässen und Bestechungen seinen Grenzübertritt vor; Lissabon ist das nächste Ziel. Hin und wieder erwähnt er seine Geschäfte; sie geben die Vorstellung von einer Dimension, in der die Dinge einfach werden, beinah zum Spiel, wenigstens für den Eingeweihten, der den Schlüssel besitzt. Die großen Geldströme haben ihr Gefälle, ihre Verzweigungen, ihre Wehre und Schleusen und ihre Techniker. Es gibt Menschen, die immer verdienen, auch wenn sie ausreiten oder frühstücken.

Auch von den Steinen, ein Hamburger Exportkaufmann, hatte im Süden zu tun. Er sucht neue Anschlüsse. Auf der Hinfahrt begleitete uns Dr. Lilje. Ich hatte Gelegenheit, das Genie zu bewundern, mit dem er alte und neue Sprachen beherrscht. So viele Sprachen man versteht, so viele Male ist man ein Mensch - das ist ein Wort, das sich hier zu unserem Vorteil bewährt. Englische, französische, amerikanische Posten, die an unseren Wagen traten, bekamen fast den Eindruck von Landsleuten und sahen nur flüchtig unsere fragwürdigen Papiere an. Er erkundigte sich nach dem Weg im Dialekt der Landschaften, die wir durchquerten, fragte niedersächsisch, thüringisch, schwäbisch, manchmal auch, um uns zu erheitern, wie ein Geschäftsreisender, der aus Leipzig kommt. Das ist ein Gottesgeschenk.

Rademacher, den ich aus der Pariser Abwehr kenne, hatte die Fuhre zusammengebracht. Er besitzt eine andere Gabe, nämlich die, in seinem Kopf ein umfangreiches Adressenverzeichnis mitzuführen, das sich im Notfall als dienlich erweist. Sein Gedächtnis wirkt wie ein Steckkontakt, der überall Anschluß hat. Man bleibt in irgendeinem Nest liegen, hat Unterkunft, Ausweise, Lebensmittelkarten oder Ersatzteile nötig, und Rademacher zaubert aus seinem Kopf sogleich den Namen des Mannes hervor, der helfen kann.

Der Wagen war geliehen, und man merkte ihm die Kriegsjahre an. Die Hinfahrt bestand er noch schlecht und recht. Die Rückfahrt begann damit, daß wir das Auspuffrohr verloren ; dann versagte die Bremse, zum Glück an einer Stelle, an der kein Straßengraben war, so daß wir unbeschädigt auf einer Wiese landeten.

Vor Stuttgart fuhren wir die große Steige bei Leonberg hinauf. Ich saß im Fond und las ein Manuskript, das Friedrich Georg mir mitgegeben hatte, als etwas Merkwürdiges geschah. Ich fühlte eine Art von Betäubung, während der Lebensgeist sich von mir trennte und hoch in die Lüfte stieg. Danach senkte er sich herunter und nahm wieder Besitz von mir. Ich hörte auf der Straße Schreie von Frauen, fühlte einen Aufschlag und sah, daß ich im Freien saß.

Was war geschehen? Ein polnischer Lastwagen, der uns entgegenkam, war in einer vereisten Kurve ausgeglitten und hatte unser Verdeck rasiert. Sein schwerer Aufbau war über unsere Köpfe hinweggestrichen, während er den Wagen zertrümmerte. Mein Mantel war mit Glassplittern besät.

Wir stiegen aus und sahen, wie das Öl aus den zerbrochenen Leitungen floß und den Schnee grün färbte. Hart neben der Straße fiel ein Steilhang ab. - Ernst Jünger, Strahlungen, 30. Januar 1946

Reisen (7)  Ich habe eine Reise vor, bei der mir mein Körper hinderlich ist. Also fahre ich heraus und lasse ihn ganz gleichgültig im Bette liegen. Wie ich dann zufällig wieder daran vorüber muß, bleibe ich doch neugierig stehen und sehe ihn an. Er ist gleich ganz zusammengefallen wie ein leerer Schlauch, bewahrt aber doch noch vollkommen seine Ähnlichkeit. Das ist mir widerlich zu sehen, ich fasse ihn mit zwei Fingern und bringe ihn von seiner eingerutschten Lage wieder in eine gerade, wobei er ganz leicht ist. Dann ergreift mich aber ein plötzliches Grausen. Ich denke: ,Wenn diese, die hier im Bette liegt, jetzt auf einmal die Augen aufschlagen und mich anblicken würde, so müßte ich völlig an meinem Ich irre werden und in Wahnsinn fallen.' Schnell gehe ich weg.  - Isolde Kurz, nach (je)

Reisen (8)  Zu Tausenden flogen giftige Fliegen und Mücken zu ihnen herein. Vergeblich schlugen sie mit einem Myrtenzweige um sich, die Fliegen stachen trotzdem. Es war nicht ein Mensch im Wagen, dessen Gesicht nicht von Stichen angeschwollen und blutig gewesen wäre. Die armen Pferde sahen wie Aas aus, die Fliegen saßen in großen Scharen auf ihnen, und nur für Augenblicke half es, daß der Kutscher abstieg und die Tiere abschabte. Nun sank die Sonne, eine kurze, aber eisige Kälte ging durch die ganze Natur, es war durchaus nicht behaglich, aber ringsumher bekamen Berge und Wolken die herrlichste grüne Farbe, so klar, so leuchtend — ja, geh selbst hin, es zu sehen, das ist besser, als eine Beschreibung zu lesen. Es war unvergleichlich. Das fanden die Reisenden auch, aber — der Magen war leer, der Korper ermüdet, alle Sehnsucht des Herzens drehte sich um ein Nachtquartier, aber wie wird das ausfallen. Man sah viel sehnsüchtiger danach als nach der schönen Natur.

Der Weg ging durch einen Olivenwald, es war, als führe man daheim zwischen knotigen Weiden. Hier lag das einsame Wirtshaus. Ein Halbdutzend bettelnder Krüppel hatte sich davor gelagert. Der Gesündeste von ihnen sah aus wie "der älteste Sohn des Hungers, der das Alter seiner Volljährigkeit erreicht hat", die anderen waren entweder blind, hatten vertrocknete Beine und krochen auf den Händen, oder abgezehrte Arme mit fingerlosen Händen. Das war ein rechtes Elend, das aus den Lumpen hervorguckte. "Eccellenza, miserabili!" seufzten sie und streckten die kranken Glieder vor. Die Wirtin selbst, mit bloßen Füßen, ungeordneten Haaren und nur mit einer schmutzigen Bluse angetan, empfing die Gäste. Die Türen waren mit Bindfaden zusammengebunden, der Fußboden in den Zimmern bot ein halb aufgerissenes Pflaster von Mauersteinen dar; Fledermäuse flogen unter der Decke hin, und der Gestank darinnen —

"Ja, decken Sie den Tisch unten im Stall!" sagte einer der Reisenden. "Dort weiß man doch, was man einatmet!" - (and)

Reisen (9)   Mit Einbruch der Dunkelheit begab er sich ins Zelt, entzündete ein Feuer und rief die Teilnehmer mit einem Vogelschrei herbei. Waren alle versammelt und der Eingang verschlossen, wärmte ein Helfer des Schamanen dessen Trommel über dem Feuer an und kleidete ihn in seine Tracht, die aus Rock, Brustlatz, Fußbekleidung, Mütze und Handschuhen bestand.

Der Schamane nahm Platz, das Feuer wurde gedämpft, und er begann auf seiner Trommel zu schlagen und die Hilfsgeister herbeizurufen. In dem nun folgenden Gesang beschrieb er jeden einzelnen dieser Hilfsgeister ausführlich, wies auf seine Verdienste und Fähigkeiten hin, ließ die Zuhörer seinen Weg zum Zelt miterleben und schließlich seine Stimme vernehmen. Die eingetroffenen Helfer nahm er anschließend in sich auf, indem er seinen Mund wie zu einem Gähnen öffnete. So versammelte er nach und nach, untermalt von Trommelrhythmen, die Schar seiner Hilfsgeister.

War dies vollbracht, wies er ihnen ihre jeweiligen Aufgaben zu, stellte sie zur Bewachung ab oder behielt sie zur weiteren Verfügung bei sich. Sein Alter ego, d. h. seine eigene Seele in Tiergestalt, sandte er nun mit einem Gefolge von Begleitern hinab in die Unterwelt zum größten der Ahnengeister, um von ihm Näheres über die Ursachen der zu kurierenden Krankheit zu erfahren. Der Weg in die Unterwelt führte entlang des Weltenbaumes. Konnte der Ahnengeist nicht helfen, mußte eine weitere Reise unternommen werden, diesmal in die obere Welt zur höchsten Gottheit.

Bei der Beschreibung dieser Fahrt geriet der Schamane ganz und gar in Ekstase. Seine Gesänge wurden nun begleitet von Bewegungen, Schreien, der Nachahmung von Geisterstimmen und -dialogen. Er steigerte sich immer mehr. Endlich übergab er die Trommel seinem Assistenten, der sie weiter schlug, und begann zu tanzen. Dazu vollführte er Luftsprünge, wirbelte an Riemen umher, die man vorher im Zeltinnern angebracht hatte, und stellte die Unterweltsfahrt mit allen ihm zur Verfügung stehenden mimetischen Mitteln dar. Die Zuschauer verfielen ebenfalls in einen tranceähnlichen Zustand und erlebten das jenseitige Geschehen mit. Schließlich stürzte der Schamane, mit Schaum vor dem Mund, zu Boden. Seine Seele befand sich nun im Land der Toten, und zwar in Gestalt des Alter ego, der eigene Körper lag steif und leblos im Zelt. Der Gehilfe entfachte von neuem das Feuer und begann, den Schamanen bzw. seine Seele zurückzurufen. Nach und nach gab dieser wieder Lebenszeichen von sich und berichtete - zuerst flüsternd - von seinen Erlebnissen, die der Helfer der Zuhörerschaft mitteilte. Allmählich wurde er lauter, erhob sich und stellte unter ständiger Trommelbegleitung seine Rückreise pantomimisch dar. Feuerschein und Trommelschläge dienten der zurückkehrenden Seele als Wegweiser. - Alfred Stolz, Schamanen. Ekstase und Jenseitssymbolik. Köln 1988 (dumont Taschenbücher 210)

Reisen (10)  Reisen, verreisen, fortfahren, wegfahren, sich entgeben in hunderterlei Richtungen, ohne dass man selbst sich vom Flecke begibt, sich zerfasern wie spalthirniges Gleichzeitigdenken nach voraus, dem eine neue unbekannte Welt entgegenrollt, voraus, voraus, zurückbleibend im Abrollen eines Autos durch baumbesäurnte Landstrassen, Strassen, die das Land durchziehend sich unter den Rädern hinhaltend aufbreiten, Gedanken durch stossendes Schüttern einschläfern, Wachsamkeit aufgehellt durch eindringende Wandelformen der vorüberziehenden gelegentlichen Landschaft, Land, das schafft. das ausgedehnt tausenderlei Um-gestalt annimmt. Reisen, wie Reis, das dem Untergrund ent-spriesst, sen, wie zerstäubt, ohne Sinn, Reisen der Reise ist das Bild des beharrenden Entgleitens, der natürliche Sprung von sich selbst fort durch sich selbst zu sich selbst, zum Anderen. - Raoul Hausmann, Umbruch. Nach: Adelheid Koch: Ich bin immerhin der größte Experimentator Österreichs. Raoul Hausmann - Dada und Neodada. Salzburg 1994

Reisen (11)  Auch der gibt die Welt wieder, der ihr entkommen wollte. Wer könnte entkommen? Das Gefäß ist verschlossen.  - Henri Michaux, nach  (mich2)

Reisen (12)   Während seines Englandaufenthalts wohnte de Selby eine Zeitlang in Bath, wo es ihm nötig schien, in einer dringenden Angelegenheit nach Folkestone zu reisen. Hierbei war seine Methode alles anderere als konventionell. Anstatt zum Bahnhof zu gehen und sich dort über Zuganschlüsse zu informieren, schloß er sich in seinem Pensionszimmer mit einem Vorrat von Ansichtskarten der Orte ein, die man auf  einer solchen Reise durchqueren würde; hinzu kam eine durchdachte Anordnung von Uhren und barometrischen Instrumenten, sowie eine Vorrichtung zur Regulierung des Gaslichts, dergestalt, daß es sich dem Wechsel des Tageslichts anpaßte. Was in diesem Zimmer geschah, oder wie die Uhren und anderen Maschinen im einzelnen gehandhabt wurden, werden wir nie erfahren. Es scheint, daß er nach einem Zeitraum von sieben Stunden wieder auftauchte, davon überzeugt, in Folkestone zu sein und darüber hinaus eine Formel für Reisende entwickelt zu haben, die bei Eisenbahngesellschaften und Schiffahrtslinien heftigen Widerwillen erregen würde. Es ist nichts über das Ausmaß seiner Desillusionierung überliefert, als er sich immer noch in den vertrauten Gefilden von Bath wiederfand, aber ein Gewährsmann berichtet, er habe, ohne mit der Wimper zu zucken, behauptet, in Folkestone gewesen und nun wieder zurück zu sein.  - (obr)

Reisen (12)   Wenn sich eine andere Reise in die meine einschliche, müßte ich mich mit allen Mitteln, selbst mit wildester Grausamkeit verteidigen. Meine Reise fällt mit der Straße zusammen, und ich beanspruche die Gesamtheit der Straße und die Gesamtheit der Reise für mich. Meine Einsamkeit und meine Langsamkeit fallen mit der Ruhe zusammen. Nichts spornt mich an, nichts ruft mich, nichts erwartet mich, nichts folgt mir. Ich könnte mir vorstellen, die Straße wäre ein länglicher, flacher Palast, durch den ich, gleichgültig und aufmerksam in einem, gehe.

Wenn ich von Einsamkeit spreche, muß ich wohl hinzufügen, daß ich nicht nur niemals einem Menschen begegnet bin, sondern auch nie einem Tier. Wenn ich mich dem Tal zuwende und hinunterspähe, erblicke ich nichts, das wie ein Schaf, eine Ziege oder eine Kuh aussähe, obschon dieses an Krautern und Wasser reiche Gelände Hirten und Herden anziehen müßte. Nie habe ich am Himmel den unbestimmten Flug eines Vogels gesehen. Nie im Gras ein Singen, nie im dichten Laubwerk eines Baumes ein Pfeifen oder Trillern vernommen. Nie habe ich Blumen gesehen, und ich rieche nichts als den harten, wässerigen Duft des Grases. Ich frage mich, wie müßig, weiß ich nicht, was geschähe, falls mir ein Tier begegnete: eine Katze etwa oder eine Kröte am Straßenrand. Ich glaube, ich müßte sie als Teil meiner Reise betrachten, trotzdem würden sie meine Reise ein wenig verändern, ohne sie jedoch zu einer völlig anderen Reise zu machen. Ich frage mich, ob die Reise krank werden kann, und ich gehe sicherlich nicht irre, wenn ich antworte, daß ich nur die Ruhe zu bewahren brauche, damit die Reise nicht erkrankt, selbst wenn in ihr ein Tier, ein Insekt etwa, boshaft auftauchen würde.   - Giorgio Manganelli, Reisenotizen. In: (irrt)

Reisen (13)  Weg der Nacht, Nacht des Weges! der Mond ruht auf dem See, der See ist in deinen Augen. Der Wagen trug uns auf nächtlicher Reise davon. Deine Augen sind die Augen der Reisen, Reisen der Genesenden. Wenn der Postillon nicht mehr singt, werde ich dir sagen, was ich denke, das ist eine geologisch-architektonische Frage bezüglich der Endlosigkeit, der Form der Berge. Auf der Decke mit Klauen stand eine Porzellanschüssel, auf die der Mond einen Punkt setzte. Im Halbschlaf des Wagens - der Postillon singt, singe Postillon - glaubte ich, daß der Mond die Schale sei, daß die Decke mit den Klauen die Berge seien, und wir uns nicht mehr auf der Erde befänden. Kein Mond mehr! O Nacht der Wege! O Weg der Nächte: deine Augen sind die Augen des Meeres, und ich kenne dich nicht. So fahren wir mit unserer ganzen Ungezwungenheit auf das Land zu, das nicht weit weg ist, das zu kennen ich mi'r nicht wünschte und wohin mich der Postillon singend fährt, wie mir eine bestimmte Angst zeigt. Nun ist es Furcht!  -  Max Jacob, Höllenvisionen. Frankfurt am Main 1985 (zuerst 1924)

Reisen (14)   Ach Viktor, nur Reisen ist Leben, wie umgekehrt das Leben Reisen ist. Und schob' ich mich wie gewisse Seemuscheln nur mit einem Fuße hin - oder kam' ich wie die Meernessel und die Weiber nur 6 Linien in ¼ Stunde weiter - oder müßt' ich wie die Spitzmuschel durch Verkürzung des vorauseingehakten Rüssels den Torso nachschleifen - oder stand' ich unter Fritz II. oder unter Fritz I. (dem Lykurg), die beide die große Tour verboten: ich machte mich wenigstens auf eine kleinere, um nicht zu verschmachten, wie die Schmerle, die in jedem Gefäße absteht, das man nicht rüttelt. - Wie glänzet man, wie dichtet, wie erfindet und philosophiert man, wenn man dahinläuft, so wie Montaigne, Rousseau und die Meernessel nur leuchten, wenn sie sich bewegen! Beim Himmel, wenn die Sonne oben dem Fußgänger von einem Laubgipfel zum andern nachfolgt, wenn die erblichne im Wasser unter den Wellen nachschwimmt - wenn Szenen, Berge, Hügel, Menschen im Wechsel kommen und fliehen und Freiheitslüfte über das ganze veränderliche Eden wehen - wenn wir mit zersprengten Hals- und Brusteisen und zerschlagenen Sperrketten der engen Verhältnisse leicht und ungebunden wie in Träumen über neue Bühnen fliegen - - dann ists kein Wunder, daß ein Mensch sich auf die Füße macht, und daß er immer weiter will.

Denn leider muß die Glasglocke über Menschen und Melonen, die beide anfangs eine zerbrochene Bouteille überbauet, immer höher aufgehangen und zuletzt gar weggehoben werden. Anfangs will der Mensch in die nächste Stadt - dann auf die Universität - dann in eine Residenzstadt von Belang -dann (falls er nur 24 Zeilen geschrieben) nach Weimar - und endlich nach Italien oder in den Himmel; denn wären vollends die Planeten an eine Perlenschnur gefädelt und einander genähert, oder wären die Lichtstrahlen Fähren und Treibeis und die Lichtkügelchen Pontons: so wären Extraposten im Uranus angelegt, und der unersättliche innere Mensch würde sich, eben weil der äußere so sehr ersättlich ist, von einer Kugel zur andern sehnen und begeben...   — Jean Paul, Das Kampaner Tal oder über die Unsterblichkeit der Seele (1797)

Reisen (15)  Das will und will kein Ende nehmen: ich eile, meiner Tante auf Wiedersehen zu sagen, ich finde die ganze Familie unter der Lampe; man hält mich zurück, um mir tausend gute Ratschläge zu erteilen, mein Koffer ist gepackt, aber mein Anzug ist noch in der Färberei, ich betrete den Laden: es fällt mir schwer, meinen Anzug wiederzuerkennen: das ist nicht mein Anzug, man hat ihn vertauscht! nein, er ist es doch, aber gräßlich zerzaust, zerfetzt, verbeult, geflickt, mit schwarzen Rändern. Draußen auf der Straße stehen zwei reizende Bretoninnen bei einem Wäschekarren und lachen: warum habe ich keine Zeit, ihnen nachzugehen; bah! sie gehen den gleichen Weg in der Nacht wie ich. Ich stelle fest, daß die Straßennamen gewechselt haben; da gibt es jetzt, in Lorient, eine Straße der Lyrischen Energie, Ein sonderbarer Gemeinderat, der die Straßen bei Nacht auf solche Namen tauft! Im Hotel fallt mir ein, die Rechnung der Färberei anzuschauen: 325 Franken, wird zugestellt. Fange ich an, verrückt zu werden? Das Cafe* ist voller Neugieriger, ich treffe einen Maler aus Paris! wie mühsam, ihn wieder abzuschütteln. Er schätzt und liebt mich hier, obwohl wir anderswo verzankt sind: ich habe bereits solche Verspätung, daß ich darauf verzichte, ihn zu umarmen, und keine Droschke! Während man mir einen Wagen sucht, flehen einige Jugendfreunde mich an, in Le Mans Station zu machen! nein, nicht in Le Mans, in Nogent! nein, nicht in Nogent, weil wir uns doch so schlecht stehen mit den . . . ach, mein Gott, ich verliere gänzlich den Faden ... Endlich gelingt es mir, eine Zusage von einer Firma für Klaviertransporte zu erhalten. Und der Färber? Mit einemmal trage ich einen seltsamen Anzug, eigentlich recht distinguiert: dieser graue Gehrock, der nur ein wenig zu weit offen steht, der vielen Leibwäsche wegen, die ich anhabe, um meine Koffer zu erleichtern! Dieser Zylinder, was für ein Reisekostüm! Ach! ich habe -wem nur? - vergessen auf Wiedersehen zu sagen. Und der Färber? Ich habe die Abfahrtszeit des Zuges verstreichen lassen, des einzigen Zuges: werde morgen mit allem von vorne beginnen müssen! werde die ganze Nacht keinen Schlaf finden!  - Max Jacob, Der Würfelbecher. Frankfurt am Main 1968 (zuerst 1917/23)
 
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