eimprosa
König Kafîd rief seinen Kriegern zu: 'Ist einer unter euch gewillt,
auf den Plan zu reiten und uns zu Hieb und Stich den Weg vorzubereiten?' Da
ritt ein Held, Barkîk geheißen, auf einen Elefanten
hervor; das war ein gewaltiger Held. Als er sich dem
König näherte, sprang er von dem Rücken des Tieres hinab, küßte den Boden vor
dem Herrscher und bat ihn um Erlaubnis zum Einzelkampf. Dann stieg er wieder
auf seinen Elefanten, trieb ihn mitten auf den Plan und rief: ,Wer wagt es,
hervorzutreten? Wer ist zu Waffenstreit und Kampf bereit?' Als König Tighmûs
das hörte, wandte er sich seinem Heere zu und fragte: 'Wer von euch will es
mit diesem Helden aufnehmen?' Da kam ein Reiter aus den Reihen hervor, der ritt
auf einem edlen Roß von gewaltigem Bau, und er sprengte vor den König Tighmûs,
saß ab und küßte den Boden vor ihm und bat um die Erlaubnis zum Einzelkampf.
Dann ritt er auf Barkîk los, und als er nahe bei ihm war, schrie der ihn
an: 'Wer bist du, daß du mich verhöhnen willst und allein wider mich auf den
Plan trittst? Wie lautet dein Name?' 'Mein Name ist Ghadanfar ibn Kamchîl',
erwiderte er; und Barkîk fuhr fort: ,Ich habe von dir in meinem Lande gehört.
Jetzt auf zum Streit, zwischen den Heldenscharen, die hier aufgereiht!' Als
Ghadanfar diese Worte vernahm, zog er seine eherne Keule unter seinem Schenkel
hervor, doch Barkîk schwang sein Schwert mit der Hand empor. Und die beiden
fochten einen harten Strauß. Barkîk schlug mit dem Schwerte; und der Hieb
traf Ghadanfars Helm, doch er fügte ihm keinen Schaden zu. Wie Ghadanfar das
sah, ließ er die Keule auf den Gegner niedersausen, und da ward sein Leib zu
Brei, flach auf dem Rücken des Elefanten. Alsbald sprengte ein anderer herbei
und rief: 'Wer bist du, daß du meinen Bruder zu töten wagst?' Dann ergriff er
seinen Wurfspeer und schleuderte ihn gegen Ghadanfar, und er traf seinen Schenkel
mit solcher Kraft, daß er ihm den Panzer ans Fleisch nagelte.Wie Ghadanfar das
merkte, zückte er das Schwert mit der Hand, traf den Feind und spaltete ihn
in zwei Hälften, so daß sein Leib zu Boden sank und in seinem Blute lag. Darauf
wandte der Sieger sich um und eilte zu König Tighmûs zurück. Doch als König
Kafîd das sah, rief er seinen Kriegern zu: 'Zieht ins Feld und streitet
Held wider Held!' Auch König Tighmûs führte seine Krieger und Mannen zur Schlacht,
und es entspann sich ein heißer Kampf. Roß wieherte wider Roß, Mann schrie gegen
Mann; die Schwerter wurden gezückt, alle ruhmvollen Helden kamen angerückt;
Ritter stritt gegen Ritter, doch die Feigen flohen aus dem Lanzengewitter. Die
Trommeln erdröhnten, die Hörner ertönten; und die Streitenden hörten nichts
als Stimmengewirr und Waffengeklirr. - (
1001
)
Reimprosa (2)
Reimprosa (3)
Reimprosa (4)
Reimprosa (5) Nun aber habe ich die Ehre, sie
zu fragen, wie sie sich befinden und sich tragen? - ob sie noch offens
leibs sind? - ob sie etwa gar haben den grind? -- ob sie mich noch ein
bischen können leiden? - ob sie öfters schreiben mit einer kreiden? - ob
sie noch dann und wan an mich gedencken? - ob sie nicht bisweilen lust
haben sich aufzuhencken? - ob sie etwa gar bös waren? auf mich armen narrn;
ob sie nicht gutwillig wollen fried machen, oder ich lass bei meiner Ehr
einen krachen! doch sie lachen -- victoria! -- unsre arsch
sollen die friedens-zeichen seyn! - ich dachte wohl, daß sie mir nicht
länger wiederstehen könnten. ja ja, ich bin meiner sache gewis, und sollt
ich heut noch machen einen schiss, obwohl ich in 14 Tägen geh nach Paris.
wenn sie mir also wolln antworten, aus der stadt Augsburg dorten, so schreiben
sie mir baldt, damit ich den brief erhalt, sonst wenn ich etwa schon bin
weck, bekomme ich statt eincn brief einen dreck. dreck! - - dreck! - o
dreck! - o süsses wort! - dreck! - schmeck! - auch schön! - dreck, schmeck!
- dreck! - leck - o charmante! - dreck, leck! - das freüet mich! - dreck,
schmeck und leck! - schmeck dreck, und
leck dreck! - Wolfgang
Amadeus Mozart
Reimprosa (6)