echts  Der in der anatomischen Asymmetrie verwurzelte Gegensatz von rechts und links ist vielleicht die anspruchsvollste symbolische Übertragung einer männlichen Überlegenheit, wie der Übergang von dem Begriff rechts zu dem des Rechts zeigt, wobei es sich in vielen indoeuropäischen Sprachen sogar um Homonyme handelt (etwa beim französischen droit-droite, dem englischen right oder dem Italienischen diritto-dritta und so fort). Die streng männliche Seite, die Rechte, wird schon deshalb wie jeder abstrakte Wert zur neutralen Seite, zur Mitte, zu dem, was richtig ist, was geradeaus schaut. - Adriano Sofri, der Knoten und der Nagel. Ein Buch zur linken Hand. Frankfurt am Main 1998 (Die Andere Bibliothek 160, zuerst 1995)

Rechts (2) Auf der rechten Seite des Menschen ist die Leber und eine große Körperwärme, deshalb erhebt sich auch die rechte Hand schnell und wirkt schnell; auf der linken Seite ist das Herz und die Lunge, was dieser Seite Kraft zum Lastentragen gibt; Herz und Lunge werden auch von der Leber wie aus einem Ofen mit Wärme gespeist. Das bedeutet, daß auf der rechten Seite, das ist im günstigen Gedeihen des Heiles des guten und gerechten Menschen, die Gerechtigkeit mit dem Heiligen Geiste wirkt..., während er auf der linken das Böse vermeidet, Gott mit aufrichtigem Herzen bekennt und innig wünscht, die Kraft der Gerechtigkeit wolle ihn stärken. Werden die Adern der Leber erschüttert und von jenen Säften berührt, dann erschüttern sie auch die Äderchen des menschlichen Gehöres und verwirren es. Oft dringt durch das Gehör in den Menschen Gesundheit und Krankheit ein, sei es daß es durch Günstiges in der Freude übermäßig bewegt oder daß es durch Widriges in Trauer zu sehr zusammengezogen wird. Es wird damit gezeigt, daß die durch gute Gedanken hervorgerufene ständige Gerechtigkeit vom Anhören des Schlechten ablenkt und zu dem des Guten hinweist ... - (bin)

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