echenstunde
 

Zwei und zwei sind vier
vier und vier sind acht
acht und acht sind sechzehn
Wiederholen! sagt der Lehrer
Zwei und zwei sind vier
vier und vier sind acht
acht und acht sind sechzehn
Aber da fliegt der Wundervogel
am Himmel vorbei
Das Kind sieht ihn
das Kind hört ihn
das Kind ruft ihn
Rette mich
spiel mit mir
Vogel!
Da schwebt der Vogel nieder
und spielt mit dem Kind
Zwei und zwei sind vier...
Wiederholen! sagt der Lehrer
und das Kind spielt
der Vogel spielt mit ihm
Vier und vier sind acht
acht und acht sind sechzehn
und wieviel sind sechzehn und sechzehn ?
Sechzehn und sechzehn sind nichts
und erst recht nicht zweiunddreißig
denn das gibt ja keinen Sinn
also schwinden sie dahin
Und das Kind hat den Vogel in seinem Pult versteckt
und alle Kinder
hören sein Lied
und alle Kinder
hören die Musik
und nun verschwinden auch die Acht und Acht
und die Vier und Vier und die Zwei und Zwei
trollen sich
und eins und eins sind weder eins noch zwei
eins ums andre ziehn sie ab
Und der Wundervogel spielt
und das Kind singt
und der Lehrer schreit:
Wann hört ihr endlich mit dem Unsinn auf?
Aber alle Kinder
horchen auf die Musik
und die Wände des Klassenzimmers
sinken friedlich ein
Und die Fensterscheiben werden wieder Sand
die Tinte wird wieder Wasser
die Pulte werden wieder Bäume
die Kreide wird wieder Felsen
der Federhalter wird wieder Vogel.

 - Jacques Prévert, nach (mus)

 

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