assenstolz Clemens,
groß, mager und stark, ist ein mit Tapuias gekreuzter Neger; deshalb sieht
seine Haut aus wie ein schwarzbrauner Ziegelstein, der zu stark gebrannt
worden ist. Sein Haar ist glatt und zeigt kein weißes Fädchen, und das
trotz seinem Alter, das ebenso weit vorgerückt ist wie das Samuels. Seine
Gesichtszüge sind kantig; das Weiß seiner Augen ist schneeweiß und die
Iris gelb, was ihm das Aussehen eines Tigerjaguars oder Schwarzen Panthers
aus dem Sertão verleiht, »ein halb berberhaftes Hindu-Aussehen«, wie er
in den exaltiertesten Augenblicken seines Rassenstolzes zu sagen pflegt.
Im Städtchen lief das Gerücht um, er sei der Sohn einer alten Jungfer,
der Tochter eines Gutsbesitzers; ein schwarzer Eselstreiber habe sie verführt
weil der Landbesitz des Mädchens ihm ins Auge gestochen habe. Die Söhne
des Gutsbesitzers sollen ihre geraubte Schwester zurückgeholt und den dreisten
Eselstreiber kastriert haben; nun wurde er dick, lächelte stillvergnügt
und freundlich und sprach mit ausgesucht gewählter Stimme. Das Kind selber
wurde, wie schon gesagt, auf der Türschwelle von António Gomes de Arruda
Barretto ausgesetzt. Clemens haßte diese Gerüchte. Entrüstet wies er die
Unterstellung von sich, in seinen Adern könne »das weißliche Blut der Verräter
Brasiliens« fließen. Er behauptete, er verdanke seine Statur und Hautfarbe
der Abkunft von den »sudanesischen Vatu-Stämmen und nicht vom weißen Blut
irgendeines verkommenen Gutsbesitzers«. -
(stein)
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