ätselschiff   Die Mary Celeste lief 1861 in Nova Scotia als Amazon vom Stapel. Die Brigantine (genauer: Hermaphrodit-Brigg oder Halb-Brigg) war 30 Meter lang und maximal 7,6 Meter breit. Das Schiff war von Anfang an vom Pech verfolgt: Sein erster Kapitän starb kurz nach der Schiffsregistrierung. Der zweite setzte die Amazon auf der Jungfernfahrt in ein Fischwehr. Später kollidierte die Amazon im Ärmelkanal mit einer Brigg und bohrte sie in den Grund. 1867 strandete sie vor Cape Breton Island, brannte halb aus und wurde gepfändet.

1868 wechselte sie aus kanadischen in US-amerikanischen Eignerbesitz und wurde in Mary Celeste umbenannt.

Am 7. November 1872 verließ der kleine Handelssegler New York, um die Reise anzufangen, die ihn berühmt machen sollte. Kapitän und Dritteleigner Benjamin Briggs sollte 1700 Fässer mit Rohalkohol über Gibraltar nach Genua bringen. An Bord waren außer ihm seine Frau und seine zweijährige Tochter, zwei Steuerleute, ein Kochsteward und vier deutsche Matrosen, von denen mindestens drei aus Utersum auf der schleswigschen Insel Föhr stammten. Die Mary Celeste kam wie geplant im Zwischenhafen Gibraltar an, aber ohne die ursprüngliche Besatzung. Die war mitten auf dem Meer inklusive Käpitänsfamilie spurlos verschwunden. Ein Schwesterschiff der Mary Celeste, die Brigantine Dei Gratia, war am 5. Dezember etwa 590 Seemeilen östlich der Azoren auf den Alkoholtransporter getroffen. Als niemand auf die obligatorischen »Ahoi!«-Rufe reagierte, ließ der Kapitän der Dei Gratia einige seiner Männer zur Mary Celeste hinüberrudern. Niemand war mehr an Bord. Das Schiff war unbeschädigt, und es gab keinerlei Anzeichen, warum die Brigantine verlassen worden war. Ins Logbuch war am Morgen des 25. Novembers die letzte Eintragung gemacht worden. Positionsangabe: sechs Seemeilen östlich der Azoren-Insel Santa Maria.  - Thies Völker, Lexikon berühmter Schiffe. München 2007

 

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