Rätsel lösen   »Was führt dich hierher?« fragte ihn der König. »Ich will deiner Tochter ein Rätsel aufgeben.« — »Nun gut, kann sie dein Rätsel lösen, wird sie dir den Kopf abschlagen, kann sie es jedoch nicht lösen, so soll sie deine Frau werden.«

Da trat der Jüngling vor das Mädchen. »Gib mir dein Rätsel auf!« sagte die Königstochter. Da sprach der Jüngling: »Ich habe meine Mutter angezogen, ich bin auf meinem Vater geritten und von meinem Tode habe ich Wasser getrunken.« Das Mädchen sah in sein Buch, doch es konnte das Rätsel nicht lösen. »Gib mir drei Tage zur Überlegung«, bat sie. »Wohlan, es sei!« sprach der Jüngling, ging in seine Herberge und legte sich nieder. Die Königstochter aber wußte, daß sie das Rätsel nicht würde lösen können. Da ließ sie einen unterirdischen Gang bis zum Schlafgemach des Jünglings bauen. Eines Nachts schlich dann das Mädchen zu ihm, umarmte den Jüngling und sprach: »Ich bin dein und du bist mein, wenn du mir des Rätsels Lösung sagst.« — »Ich kann es dir noch nicht sagen, erst mußt du dich entkleiden«, sprach der Jüngling. Da entkleidete sich das Mädchen. »Sage es mir nun«, flehte sie. Erst nachdem der Jüngling Besitz von ihr genommen, erklärte er ihr das Rätsel.  - (zig)

Rätsel lösen (2)  In der Nacht nahm der Dieb den Leichnam seines Onkels fort und begrub ihn. Am nächsten Morgen fand der König den Leichnam nicht mehr da, wo er ihn hatte hinlegen lassen. Da ging er wieder zu dem Weisen und sagte:  »Der Leichnam ist gestohlen.«

»Schicke einen Strauß auf die Suche«, riet ihm dieser.

Der König schickte einen Strauß aus. Der Dieb sah ihn kommen, ergriff ihn, zog ihn ins Haus, wo er ihn dann erwürgte und verzehrte.

Der König kam wieder zu seinem Ratgeber: »Der Strauß ist nicht wiedergekommen!« sagte er. »Schicke eine Negerin aus, um Straußenfett zu erhalten.«

Die Dienerin kam zum Haus des Diebes und sagte: »Hättet ihr wohl ein wenig Straußenfett, der König ist nämlich krank.«

Die Mutter des Räubers gab ihr etwas. Da bemerkte der Dieb die Negerin und sagte: »Weshalb bist du gekommen?«

»Mein Herr ist krank, und ich bitte um Straußenfett.«

»Ich werde dir noch etwas holen.«

Sie ging mit ihm zurück, der Dieb führte sie in seine Wohnung, dort schnitt er ihr die Zunge ab. Die Dienerin ließ sich vor den König führen.

»Wer hat dir das Fett gegeben?« fragte er.

Nun machte die Unglückliche vergebliche Anstrengungen, um zu sprechen. Da schrie der König sie an: »Machst du dich etwa über mich lustig?«

Und damit hieb er ihr den Kopf ab. Der König kam wieder zu seinem Ratgeber und sagte: »Was soll ich tun?«

»Ich weiß es nicht«, antwortete ihm der.

Da gab der König ein Fest und ließ den Leuten mitteilen: »Demjenigen, der mir diese Sache aufklären kann, gebe ich meine Tochter zur Frau.«

Da erschienen alle möglichen Bewerber, aber kaum hatten sie den Mund geöffnet, schrie der König sie schon an:

»So ist es nicht gewesen.«

Da kam der Dieb und sagte zum König: »Höre, was ich getan habe«, und erzählte ihm seine ganzen Abenteuer. Darauf gab der König ihm seine Tochter, und der Dieb heiratete sie.  - (afr)

 

Lösung Rätsel

 

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