Rache,  geistige   Um seine geistige Rache auch physisch zu vollenden, soll der Dichter Gift benutzt haben. Er kannte die Gewohnheit seines Gegners, bei der Lektüre vor dem Umblättern den Finger mit der Zunge anzufeuchten. Also präparierte er die Blatt-Enden seines Manuskripts mit einem langsam und tödlich wirkenden Gift. Er dosierte es so, daß der Leser das ganze Opus zu Ende lesen konnte, ehe das Gift seine tödliche Wirkung voll verrichtete. Das erste handschriftliche Exemplar überließ er also Yen Schi Fan, und er soll über der Lektüre tatsächlich an Vergiftung gestorben sein.  - Franz Kuhn, Nachwort zu: Kin Ping Meh oder Die abenteuerliche Geschichte von Hsi Men und seinen sechs Frauen. Frankfurt am Main  1970 (zuerst 1610)
 
 

Rache Geist

 

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