yglossen    Wie wir ein paar Tage fortgeschift waren, entdeckten wir neue Ufer. Der starkduftende Geruch, der uns daraus entgegenwehte, lies uns vermuten, dass es Pyglossia, das Steisland sei. Die einwohner dieses Erdstrichs sind den menschen nicht unähnlich, und nur darin von ihnen unterschieden, daß sie, weil ihnen der Mund fehlt, durchs Hintergesicht sprechen. Der erste, welcher auf unser Schif kam, war ein reicher Kaufmann. Dieser begrüßte uns, der Landessitte gemäs, aus dem Hintern und fing bald mit säuselnderStimme an über den Warenpreis zu verkehren.

Zu meinem grossen Unstern war unser Schifsbader krank; ich war daher gezwungen, mich des Pyglossischen Barbiers zu bedienen. Da nun die dasigen Bader beinahe noch geschwäzziger sind als die in Europa, so füllte er während des Bartscheerens unser gemach dergestalt mit dem Geruch seiner Beredsamkeit, daß wir nach seinem Abzug nicht genug räuchern konnten. Ich war in der That schon sehr an unbegreifliche und übernatürliche Erscheinungen gewöhnt, daß mir nichts mehr unmöglich dünkte.

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Als wir aus dem Hafen stachen, schmetterten und die Pyglossen aus schwellenden Bakken eine glückliche Fahrt zu. Weil aber unglücklicherweise der Wind vom Ufer her wehte, so baten wir sie, durch Winke und Zeichen ihre Glückwünsche zu sparen; denn nie taf's mehr ein, als hier, "daß man einen in allzugrosse Höflichkeit begraben könne".   - Ludwig Holberg, Niels Klims unterirdische Reisen. Berlin 1983 (zuerst 1788)