Pseudokaninchen   Rechts von der Straße ragten die zerklüfteten, gelblichen Überreste einer Stadt wie Zahnstümpfe in den rußigen Mittagshimmel. Dort eine Badewanne, ein paar aufrecht stehende Telefonmasten, Knochen und Trümmer, die sich meilenweit erstreckten. Ein erschütternder Anblick. Irgendwo in den schimmeligen, höhlenartigen Kellern drängten sich ein paar räudige Hunde zum Schutz gegen die Kälte zusammen. Der dichte Aschenebel verhinderte, daß echtes Sonnenlicht die Oberfläche erreichte.

»Sehen Sie mal«, sagte Fergesson zu dem Mann im Fond.

Ein Pseudokaninchen war über die Fahrbahn geflitzt. Er bremste den Wagen ab, um ihm auszuweichen. Blind, deformiert, warf sich das Kaninchen mit furchtbarer Wucht gegen eine zerbrochene Betonplatte und prallte benommen zurück. Es kroch schwach ein paar Meter weiter, dann erhob sich einer der Kellerhunde und verschlang es. - Philip K. Dick, Alles hat seinen Preis. In: P. K. D., Foster, du bist tot. Zürich 2001 (zuerst 1954)

 

Kaninchen

 

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