rimanerpoesie  
 

Mord

Auf dem Boden liegt die Leiche meines Freundes Robert Krause.
Aus der Wunde sickert langsam rotes Blut zur grauen Erde.
Neben ihm sitzt starren Blickes der, der ihn gemordet hat.
Es verglimmt die Zigarette zitternd in der Mörderhand.
Blutbeschmiert liegt neben ihm der Dolch, der den getroffen,
Der ihm seine Liebste stahl, den die Rache jetzt erreichte.
Und mit mattem Flügelschlage schwingt sich krächzend
Fort die Krähe, einzige Zeugin dieser Tat.
Rot fließt Blut zur grauen Erde. Es verglimmt die Zigarette.

 - Nach: Sling, Der Fassadenkletterer vom "Kaiserhof". Berliner Kriminalfälle aus den Zwanziger Jahren. Hg. Ruth Greuner. Berlin 1990

Primanerpoesie (2)  Den ganzen Tag lang hat er uns mit dröhnender Stimme, mit dem Stimmaufwand eines Boulevardtheaters, seinen ersten Roman vorgelesen, den er noch auf der Schule geschrieben hat und der auf dem Deckel als Titel nur trägt: Fragmente irgendeines Stils. Das Thema ist der Verlust der Unschuld eines jungen Mannes mit einer idealen Hure. Viel von Flaubert ist in dem jungen Mann, seine Hoffnungen, sein Streben, seine Melancholie, seine Misanthropie, sein Haß auf die Massen. - (gon)
 
 

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