övel
Der Pövel ist dem Wasser gleich
/ das leichte Sachen träget / die schweren bald zu Grunde leget
/ und trachtet wie es werde reich: ein jeder denkt auf seinen
Nutz und nicht auf den gemeinen Schutz / die Schwind= und Schwindelsucht
in deß Pövels Hirn etc. der leichtgesinnte / bald verkehre /
Wetterwendische / Windflüchtige / nichtige / untüchtige und unrichtige
/ fürwitzige thörige PövelMann. Das Thier mit vielen Häubtern.
Der selten einige / gleichstimmende / Zankliebende / eigennutzige
/ Nahrungsliebende / rauhe / dumme Herr Omnis welcher bald das
Hosianah bald das kreutzige kreutzige anstimmet. Das knörrig-rauhe
Volk / deß halsstarrigen / unbeweglich bößen Rotten. - Wird verglichen
mit dem baldveränderten Wasser / wie auch mit dem Camelten /
welches allerley Farben an sich zu nehmen pflegen. - (hrs)
Pövel (2) Man soll wissen, daß es Pöbel überall
giebt, selbst im schönen Korinth, in der auserlesensten Familie:
Jeder macht ja die Erfahrung in seinem eigenen Hause. Nun giebt es aber Pöbel
und Gegenpöbel, der noch schlimmer ist: dieser specielle theilt mit dem allgemeinen
alle Eigenschaften, wie die Stücke des zerbrochenen Spiegels:
er ist aber schädlicher: er redet dumm, tadelt verkehrt, ist ein großer Schüler
der Unwissenheit, Gönner und Patron der Narrheit und Bundesgenosse der Klatscherei:
man beachte nicht was er sagt, noch weniger was er denkt. Es ist wichtig, ihn
zu kennen, um sich von ihm zu befreien: denn jede Dummheit
ist Pöbelhaftigkeit, und der Pöbel besteht aus den Dummen.
- (
ora
)