oetenleben  SERGEJ JESENIN 1895 Konstantinowo 1925 Leningrad   Jesenin, Sohn einer frommen Kulakenfamilie, war ein reiner Autodidakt: er hat in der Schule kaum mehr als Lesen und Schreiben gelernt. 1915 kam er nach Petersburg. Dort traf er Alexander Block. Diese Begegnung war entscheidend für ihn und seine Poesie. 1916 wurde er einberufen, ein Jahr später ergriff er die Fahnenflucht. Die Revolution, die ihn später enttäuscht hat, begrüßte er begeistert. 1919 begründete er die sogenannte Imaginisten-Gruppe. Die hektischen frühen zwanziger Jahre brachte er in Moskau zu. Er heiratete Isadora Duncan und ging mit ihr auf eine Weltreise. Nach dem Scheitern dieser Verbindung kehrte er nach Leningrad zurück. Dort schnitt er sich eines Tages die Pulsadern auf, schrieb ein Abschiedsgedicht mit seinem eigenen Blut und erhängte sich.    - Anhang zu (mus)

Poetenleben (2)  Sich mit Ezra Pound vergleichend, sagte Dr. Williams, seine eigene Erziehung habe ihm eher die Demut und Vorsicht des Naturwissenschaftlers vermittelt. An seinem alten Freund konnte er jene >Seite< nicht dulden, die mit dessen ganzer Dichterpose verbunden war. Er spürte, daß es für ihn richtig wäre, stets das Beste aus sich herauszuholen, ein unauffälliges Leben zu führen und zielstrebig zu arbeiten, und er betrachtete sich als Mann an der Front, im Schützengraben; nur auf diese Weise konnte er sich selbst respektieren und fortfahren, alle zu behandeln, die zu ihm kamen, Männer, Frauen und Kinder. Henri Fabre war einer seiner Götter. >Sein Beispiel stand mir immer vor Augen als Maßstab und Regel. Es hat mir innere Ruhe gegeben und in mir einen geduldigen Fleiß erzeugt und, trotz meiner Unzulänglichkeiten, eine weitreichende Zufriedenheit.< Und Leute zu behandeln war für ihn ein belangloses Geschäft, sofern nicht Begeisterung mit ins Spiel kam. Deshalb wurde für ihn das Schreiben eine Notwendigkeit. Er behandelte einen Menschen nicht als etwas, das mit Chirurgie und Medikamenten zu behandeln ist - >ihn wie Material für ein Kunstwerk zu behandeln brachte ihn für mich irgendwie zum Lebern<.  - Van Wyck Brooks, Vorwort zu (messer)
 
 

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