lattenspieler Junge Frauen waren auf dem Plattenteller eines gigantischen Plattenspielers
festgebunden. Er saß am Schaltpult einer komplizierten elektronischen Steueranlage
und betätigte Schalter und Schieberegler in dem vergeblichen Versuch, die Frauen
zum Schreien zu bringen. Da er schon kurz davor stand, selbst laut aufzuschreien,
hatte er seinen ganzen Willen aufgeboten, seine Frustration zu unterdrücken,
indem er mit den Armen Flugbewegungen nachahmte. Während seine Glieder in der
Luft schwebten, ging ihm der Atem aus, und er glaubte zu ersticken, bis seine
Hände Magnetbänder zu fassen bekamen, die um ihn hertrieben. Er griff danach,
und wie ein Ballonpilot benutzte er sie als Ballast, um langsam zum Schaltpult
zurückzuschweben. Sämtliche Kontrollampen waren während seines Fluges erloschen,
und als er jetzt wieder begann, die Schaltknöpfe zu drük-ken, gingen sie sogleich
an; dann gab es einen Kurzschluß, und die Lämpchen zerplatzten wie Blutblasen.
Er begann, die blutenden Löcher mit Magnetband zu verstopfen. Das Band glitt
durch die Öffnungen, auf den Plattenspieler und wickelte sich um den Teller,
wodurch die dort angeketteten Frauen zermalmt wurden. Ihre Schreie schreckten
ihn aus seinem Traum hoch, und er schrie selbst ganz laut auf, während es ihm
zwischen verkrampften Händen kam. -
James Ellroy, Blut auf dem Mond (mit: In der Tiefe der Nacht). Frankfurt am
Main / Berlin 1993
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