Piratenduell  Die Mannschaft, ein echtes Volkstribunal, darin jeder die gleiche Stimme hatte, ob Offizier oder Putzlaputz, billigte Mary Read zu, sich noch vor dem Austrag des Segelmachers mit dem Grobian zu schlagen. Dem war es nur recht. So begehrlich ihm der Braten gedeucht, jetzt war er begierig, ihn zur Hölle zu pfeffern und den Galan hinterdrein. Im Grunde war er wohl ein Mann der alten strengen Freibeuterordnung, die durch Kapitän Rackam ins Wanken geraten war. Sein Spitzname war Cachelot, Pottwal, wegen seiner Massigkeit. Sein Sieg schien kaum zweifelhaft.

Die „Dragon" tat eine abgelegene Stelle koralligen Landes an, und die Duellanten nebst Sekundanten und Unparteiischen wurden hinübergebootet. Kein Zweikampf unter hoch satisfaktionsfähigen Mitgliedern militärischer oder akademischer Kasten konnte geregelter vor sich gehen. Die Kämpfer wurden Rücken an Rücken gestellt, die bereite Pistole in der Rechten, den gezogenen Säbel in der Linken oder umgekehrt, je nach Vereinbarung der Sekundanten. Auf ein Kommando marschierten die Gegner je zehn Schritte voneinander weg, drehten sich um und schossen. Keiner durfte jedoch schießen, ehe sich der andere ebenfalls umgedreht hatte.

Mary schoß schneller. Sie traf den Pistolenarm des Pottwals, eben als er feuerte. Seine Kugel pfiff vorbei. Dann fuhren die Säbel aufeinander los. Mary zeigte sich wendiger. Sie traf die Halsschlagader des Beleidigers; er stürzte und gab den Geist auf, ehe er an Bord zurückgeschafft werden konnte. Man überließ ihn der Fauna und Vegetation.  - (bord)

 

Pirat Duell

 

  Oberbegriffe
zurück 

.. im Thesaurus ...

weiter im Text 
Unterbegriffe

 

Verwandte Begriffe
Synonyme