Philosophieprofessor  Leute mit dicken Philosophien behagen mir nicht. Das "Dicke" in der Philosophie verrät den philosophischen Spießer. - Es gibt philosophische Spießer. Geheim gesagt: Jeder Professor für Philosophie ist ein philosophischer Spießer!

oder:

Ein philosophischer Spießer ist ein philosophischer Arbeiter, aber kein Philosoph. Ein philosophischer Spießer ist ein Beamter, aber kein Philosoph - bei ihm hört die Philosophie auf, wenn er die Tür seines Seminars zugeschlagen hat.

Den meisten Philosophieprofessoren ist der philosophische After zugefroren - vor Kalk.

Zu wenig Stoffwechsel und darum eine dicke Philosophie.

Es gibt dicke und magere Philosophieprofessoren und Christen.

Der große Philosoph ist Heide und hat die Unschuld des Löwen, der die Antilope zerreißt. - Max Bense

Philosophieprofessor (2) Als ob nicht Alles das Werk einzelner und einziger Köpfe gewesen wäre, die sich in der schlechten Gesellschaft dieser Welt eine Weile haben herumstoßen müssen, damit solche gerettet und erlöst werde aus den Banden der Rohheit und Verdummung; Köpfe, die eben so individuell, wie selten sind, daher von jedem derselben das Ariostische natura U fece, e poi ruppe lo stampo [Die Natur hat ihn gegossen und dann die Form zerbrochen: Orlando furioso] in vollem Maaße gut; - und als ob, wenn Kant an den Blattern gestorben wäre, auch ein Anderer die Kritik der reinen Vernunft würde geschrieben haben, - wohl einer von Jenen, aus der Fabrikwaare der Natur und mit ihrem Fabrikzeichen auf der Stirn, so Einer mit der normalen Ration von drei Pfund groben Gehirns, hübsch fester Textur, in zolldicker Hirnschaale wohl verwahrt, beim Gesichtswinkel von 70 °, dem matten Herzschlag, den trüben, spähenden Augen, den stark entwickelten Freßwerkzeugen, der stockenden Rede und dem schwerfälligen, schleppenden Gange, als welcher Takt hält mit der Krötenagilität [-behendigkeit] seiner Gedanken: - ja, ja, wartet nur, die werden euch Kritiken der reinen Vernunft und auch Systeme machen, sobald nur der vom Professor berechnete Zeitpunkt da und die Reihe an sie gekommen ist, - dann, wann die Eichen Aprikosen tragen.   - (schop)

Philosophieprofessor (2)  Es war ein Sonntagnachmittag. Es war heiß an jenem Tage, und kein Lüftchen regte sich. Ich traf Lazare in ihrer Wohnung in der Rue de Turenne, sie hatte Besuch von jemand, bei dessen Anblick mir der seltsame Gedanke durch den Kopf schoß, ein Unheil wäre abzuwenden ... Es war ein großer Mann, der peinlicherweise an das volkstümliche Bild Landrus erinnerte. Er hatte große Füße, trug eine hellgraue, für seinen ausgemergelten Körper viel zu weite Jacke. Der Stoff war stellenweise abgetragen und versengt; die alte Lüsterhose, die dunkler war als die Jacke, glich von oben bis unten einem Korkenzieher. Er war von ausgesuchter Höflichkeit. Wie Landru hatte er einen schönen schmutzigbraunen Bart, sein Schädel war kahl. Er sprach schnell und gewählt.

Als ich das Zimmer betrat, hob sich seine Silhouette gegen den bewölkten Himmel ab: er stand vor dem Fenster. Er war von gewaltiger Statur, riesengroß. Lazare stellte mich ihm vor und sagte mir, er sei ihr Stiefvater (er war nicht jüdischer Herkunft wie Lazare; die Mutter mußte ihn in zweiter Ehe geheiratet haben). Er hieß Antoine Melou. Er war Philosophieprofessor an einem Provinzgymnasium.  - (bat)

 

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