Pflichtlektüre   »Überhaupt möchte ich das, meine Herrschaften, Ihnen nahelegen! Geruhen Sie zu lesen! Lesen Sie nur alle! Nehmen Sie von den Büchern, die bei mir auf dem Fensterbrett liegen, und lesen Sie. Paramonow, gehen Sie und holen Sie sich ein Buch. Podchodzew, gehen auch Sie, mein Bester! Smirnow, auch Sie! Und Sie alle, meine Herrschaften! Wenn ich bitten darf!«

Alle gingen, und ein jeder nahm sich ein Buch. Einzig und allein Budylda erkühnte sich, einen Protest zu äußern. Er breitete die Arme weit aus, schüttelte den Kopf und sagte:

»Was mich anlangt, mich lassen Sie aus, Euer Exzellenz ... Eher will ich meinen Abschied einreichen ... Ich weiß schon, was man von solchen Kritiken und Schriften zu erwarten hat. Mein ältester Enkel, den hat das so weit gebracht, daß er seine eigene Mutter eine Gans heißt und Milch während der ganzen Fastenzeit säuft. Mich lassen Sie bitte aus!«

»Sie kapieren einfach nichts«, äußerte Semipalatow, der dem alten Mann meist all seine Ungezogenheiten nachsah.

Allein Semipalatow irrte hierin: der Alte verstand alles. Nach einer Woche konnten wir bereits die Früchte dieser Lektüre wahrnehmen. Podchodzew, der gerade den zweiten Band des »Ewigen Juden« las, beschimpfte Budylda, dieser sei ein Jesuit; und Smirnow kam in angeheitertem Zustand zum Dienst. Auf keinen jedoch wirkte die Lektüre so stark wie auf Merdjajew. Er magerte ab, fiel zusammen und begann, sich dem Trunke zu ergeben.  - (tsch)

 

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