ferdefleischesser
Harald sagte: »Der Franziskanermönch Wilhelm von Rubruk hat in den Jähren 1253
bis 55 eine Reise von Konstantinopel aus durch Asien gemacht. Er hat dabei einen
Vorgeschmack von den herrlichen kristlichen Früchten bekommen, die aus den Mordtaten
Karls des Sachsentöters gereift sind. Den die unentwegt begabten und gleichzeitig
dummen Deutschen gemeinsam mit den militärischen Franzosen den Großen nennen.
Die Hinrichtung der Pferdefleischesser hat für die Zukunft den Osten gegen das
Kristentum zugeriegelt. In den Steppen Asiens hatte sich die Gewißheit eingenistet,
daß, wer Pferdemilch tränke und Fleisch der Rosse äße, kein Krist werden könnte,
weil der Genuß von Speisen, bereitet aus der Schöpfung edelstem Tier, nicht
mit dem Glauben an den Gekreuzigten vereinbar. Und Rubruk erzählt, wie die Russen
herrliche Würste aus den Eingeweiden der Pferde bereiteten, schmackhafter als
die aus Schweinefleisch.«
»Das ist verständlich«, sagte du bist mein Leben Borg. »Für uns«, sagte Harald,
»die wir Heiden sind. Die wir unsere Weihnachtswürste aus des großgewachsenen
Tieres Fleisch bereiten. Und nur wegen unserer späten Zeit dem Gemetzel des
Sachsen-töters entgehen.« - Hans Henny Jahnn, Perrudja. Frankfurt am Main
1966 (zuerst 1929)
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