Patristik  Da können wir ja jetzt eine neue Trinität aufmachen: die drei Gregors, also mein Vater natürlich, dann ich und eben er. Praktisch daran wäre, dass wir alle drei denselben Namen haben, das würde nicht so viele Probleme mit der Einheit innerhalb der Dreifaltigkeit bereiten. Na ja, aber das war mehr so im Scherz dahingesagt, weil ich außerdem zusammen mit Basilius und seinem kleinen Bruder bei den drei kappadokischen Vätern mitmache und außerdem mit Basilius und Chrysostomos bei den drei heiligen Hierachen bin, und das reicht meines Erachtens, obwohl es natürlich toll wäre, in drei Gruppen zu sein, die alle immer zu dritt auftreten. Aber man darf sich nicht verzetteln bei den ganzen Problemen, die es zu behandeln gibt. Ich sage nur: Donatiner. Oder die Novatianer. Oder die Neuarianer um Eunomius, die das mit dem gezeugten Sohn wieder ausgegraben haben. Und die Neuplatoniker gibt es ja auch noch, mit ihrem oberen Seelenteil, der immer im-Göttlichen verbleibt, und das auch noch bei jedem einzelnen Menschen, was eine ziemliche Blasphemie ist, denn da hätte ja jeder so was wie eine Trinität, zum einen den Körper, im Körper den einen Teil der Seele und als Drittes noch den anderen Teil, praktisch beim Heiligen Geist. Das ist eine so unglaubliche Hybris, außerdem ist der nächste Schritt schon vorherbestimmt, dann heißt es, klar, wenn ein Teil der Seele ohnehin immer göttlich ist, kann sich die Seele auch selbst erlösen, nämlich durch Selbsterkenntnis, und man kann auf die Menschwerdung Gottes und das alles auch verzichten. Wenn ich nur daran denke, könnte ich meine christliche Nächstenliebe vergessen. Zum Glück sind die selbst untereinander zerstritten, und Iamblichos wird den Verein bald aufgelöst haben, weil er zu Recht sagt, dass die Seele nicht teilweise göttlich sein kann, sonst würden die Menschen nicht so griesgrämig rumlaufen, und das ist schließlich ein Argument, das nicht von der Hand zu weisen ist, da kann Plotin sagen, was er will. Na, und mit den Riten, die Iamblichos einführt, um sich dem Göttlichen anzunähern, da ist er uns doch wieder ganz nah. Und vielleicht kommen sie über diesen Umweg wieder zu ihrem Ursprung, den Platonikern, auf die sie sich ja schließlich berufen, denn Numenios kennt die Trinität auch, natürlich in einer noch etwas holzschnittartigen Form, quasi als drei Götter und noch nicht mit dem großen Geheimnis der Dreifaltigkeit ausgestattet. Aber wenn sein oberster Gott fern von der Materie ist und auch nicht handelt, dann könnte man den doch leicht mit dem Heiligen Geist gleichsetzen. Sein zweiter Gott, der zwar als Schöpfergott in Erscheinung tritt, aber nur schaffen kann, indem er den ersten betrachtet, wäre dann unser Gott Vater und sein dritter Gott, also die Umsetzung dieses Werdens innerhalb der Materie, natürlich das, was bei uns der Sohn verkörpert, weil sich der Sohn nicht  nur mit großartigen Ideen abgeben kann, wie die Väter oder der Heilige Geist, sondern ganz konkrete Basisarbeit leisten muss, ich sage nur: Kreuzestod, Grablegung, Auferstehung, the works eben.  - (raf)
 

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