Paralogismus Rimbaud prägte den Ausdruck: ‹Sophismes magiques›.

Wie entsteht nun aus einem Paralogismus durch ‹Verarbeitung› mit Oppositions-Metaphern ein manieristisches Concetto? Gehen wir von dem Paralogismus aus: ‹Was man nicht verloren hat, hat man noch. Du hast Hörner nicht verloren. Also hast Du Hörner.› Für diesen Paralogismus, mit Oppositionsmetaphern ‹orniert›, im Sinne des ‹delectare› mit Phantasiai, wollen wir zwei von uns selbst ‹kombinierte› scherzhafte Beispiele geben, eines auf französisch-preziöse und eines auf deutsch-barocke Art: 1. ‹Irn Spiegel siehst Du immer Dein Gesicht / Doch fehlt das Auge Dir für Vor-Sicht / Da Du das nicht verlieren kannst, / was Du noch hast, / so hast Du wohl die Liebste noch / doch ihre Treue hast Du längst verloren.› 2. ‹Das Nicht-Verlorene ist unverloren / Das Un-Verlorene steter Besitz / Das heimlich Horn ist auserkoren / Ist keineswegs ein bloßer Witz / Das Horn, das bläst und das Hörn, das ziert; / das laute Horn oft das stille gebiert.›

Tesauro gibt zu diesem Verfahren ‹aenigmatischer Reflexionen› eine ganze Liste von ‹maniere›, und zwar zum Thema: ‹Die Biene im Elfenbein›, so z. B. (als Kombinationsmöglichkeiten für Paralogismen): ‹Hic iacet; non iacet; in lapide; non lapide- clausa, non dausa; volucris, non volucris; rapta, dum rapit›, usw  Dazu ein Vers aus unserer Zeit (von Hans Magnus Enzensberger: ‹Die Wespe im Bernstein bebt / unterm Gejaul der Geräte.›  - Gustav René Hocke, Manierismus in der Literatur. Sprach-Alchimie und esoterische Kombinationskunst. Reinbek bei Hamburg 1969 (rde 82/83, zuerst 1959)

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