apst, jugendlicher Theophylakt aus dem Geschlecht der mächtigen Grafen von Tuskulum zählte kaum zwölf Jahre, als er mit Hilfe der Waffen und des Goldes seiner Verwandten als Benedikt IX. zum Papst erhoben wurde. Der Junge besaß verständlicherweise noch keine Priesterweihen, doch wurde dieser Mangel umgehend behoben. Als seine männlichen Triebe erwachten, begann der Inhaber des Heiligen Stuhls ein zügelloses Leben zu führen. Der spätere Papst Viktor III. nannte ihn einen Nachfolger Simons des Zauberers und beschuldigte ihn aller menschenmöglichen Laster.
Manche seiner Verbrechen seien auch für den Chronisten »nicht aussprechbar«.
Seine notorische Schamlosigkeit nutzte die gegnerische
Adelspartei der Crescentier dazu, das Volk gegen den Wüstling aufzustacheln.
Schon waren die Meuchelmörder in die Kirche eingedrungen, als sich die Sonne
verfinsterte und Benedikt untertauchen konnte. - Albert Christian Sellner,
Immerwährender Päpstekalender. Frankfurt am Main 2006 (Die Andere Bibliothek
260)
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