rganismus,
defizienter In dem Bestreben nachzuweisen, dass, nach dem Ausdruck
von Professor H. M. Tooten, »die Evolution ein
Betrug ist«, hat Olivier Gratiolet eine erschöpfende
Bestandsaufnahme aller Unvollkommenheiten
und Unzulänglichkeiten in Angriff genommen, an denen der menschliche Organismus
leidet: Der aufrechte Gang zum Beispiel sichert
dem Menschen nur ein unbeständiges, ein labiles Gleichgewicht: Man hält sich
lediglich wegen der Spannung der Muskeln aufrecht, was für das Rückgrat
eine ständige Quelle der Ermüdung und des Unbehagens ist, das, obgleich es in
der Tat sechzehn Mal stärker ist, als wenn es gerade wäre, dem Menschen nicht
ermöglicht, auf seinem Rücken eine entsprechende Last zu tragen; die Füße
müssten breiter, flacher, der Fortbewegung spezieller angepasst sein, während
sie in Wahrheit nichts anderes sind als verkümmerte Hände,
die ihre Greiffähigkeit verloren haben; die Beine sind nicht solide genug, um
den Körper zu tragen, unter dessen Gewicht sie sich biegen, und außerdem überanstrengen
sie das Herz, das gezwungen ist, das Blut annähernd einen Meter hochzupumpen,
was geschwollene Füße, Krampfadern usw. zur Folge hat; die Hüftgelenke sind
schwach und zerbrechlich und ständig anfällig für Arthrosen oder gefährliche
Brüche (Schenkelhals); die Arme sind verkümmert und zu schmal; die Hände sind
zerbrechlich, vor allem der kleine Finger, der zu nichts dient, der Bauch
ist überhaupt nicht und in keiner Weise geschützt, sowenig wie die Geschlechtsteile;
der Hals ist starr und schränkt die Rotation und Drehfähigkeit des Kopfes ein,
die Zähne erlauben keinen seitlichen Zubiss, der Geruchssinn ist fast überhaupt
nicht vorhanden, das Sehvermögen bei Nacht mehr als mittelmäßig, das Hörvermögen
sehr ungenügend; die haar- und pelzlose Haut bietet
nicht genügend Schutz gegen die Kälte, kurzum, von allen Tieren der Schöpfung
ist der Mensch, den man in der Regel als das am weitesten entwickelte von allen
ansieht, das Lebewesen, das von allen am mittellosesten dasteht. - (rec)
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