ptophon  Das 'Optophon' von Raoul Hausmann, für das er 1927 ein Patent beantragt hatte, wurde ihm vom Patentamt in Berlin abgelehnt mit der Begründung, daß die »praktische Nützlichkeit« eines solchen Apparates nicht einzusehen sei.

Eine Beschreibung des 'Optophons' erschien in der Zeitschrift 'Der Gegner' im Jahre 1931, hier sei ein Auszug daraus gegeben:

Optophon

..... der nächste technische Schritt führt zum Farbenklavier. Dazu nehme man:

eine Tastatur, ähnlich der einer Rechenmaschine, mit etwa 100 Tasten, die durch Schnapper in die Aussenkungen einer Welle eingreifen, die einen Hohlzylinder trägt, der in den Tasten entsprechender Einteilung 100 Felder von verschiedenstem Oberflächenrelief aus Chromgelatine aufweist.

Vor den Relieffeldem befindet sich eine planparallele Quarzplatte sowie ein Prisma. Gegenüber dem Hohlzylinder ist eine Neonlampe, sowie neben ihr eine Fotozelle derart angeordnet, daß die Strahlen der Neonlampe die spektralen Linienverschiebungen des Chromgelatinereliefs sowohl der Fotozelle als auch einer weiterhin angeordneten Sammeloptik zuführen.

Durch Bedienen der Tastatur werden die verschiedensten Folgen von Spektralfarben-Gruppierung und Linienbanden einesteils in das optische System geleitet, das mittels eines Kondensors die erzielten Farbformspiele auf einen Projektionsschirm wirft, während andererseits die Fotozelle, die mittels Relais und Verstärkerröhre einen Lautsprecher bedient, die erhaltenen Helligkeits- und Dunkelheitswerte in elektrische Stromstöße umwandelt, die im Lautsprecher als akustische Wirkungen auftreten.

Dieses Farbklavier gestattet es, die strukturelle und Spannungskontrolle zwischen optischen und akustischen Werten derart auszunutzen, daß man, bei entsprechender Wahl der Chromgelatinereliefs, optisch-phonetische Kompositionen auf ihm spielen kann von einer absoluten Neuartigkeit, zu der das Reichspatentamt sich mit Recht äußerte, »daß dabei keinerlei im üblichen Sinne angenehmer Effekt herauskäme«.  - Raoul Hausmann nach: Elektronische Eidophonie. Siegen 1991 (Vergessene Autoren der Moderne L, Hg. Karl Riha)